Steinhoff International - Zahlen sind da: Operativer Verlust mehr als verdoppelt
Steinhoff International hat am Freitagnachmittag mit Spannung erwartete Zahlen für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres bekannt gegeben. Die Zahlen sind ungeprüft. Zudem sei man aufgrund der laufenden Untersuchungen der Bilanzunregelmäßigkeiten eingeschränkt bei den Möglichkeiten, was man kommunizieren könne, so Steinhoff in einer Mitteilung. Man habe im Halbjahresbericht so viel Informationen wie möglich verarbeitet.
Die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2017/2018 beendet der SDAX-Konzern mit einem Verlust von 0,15 Euro je Steinhoff Aktie. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das Minus um fast 6 Cent je Steinhoff Aktie angestiegen. Auf bereinigter Basis steigt der Verlust je Steinhoff Aktie von 6,6 Cent auf 8,9 Cent. Beim Umsatz meldet die Gesellschaft einen Rückgang von 9,896 Milliarden Euro auf 9,345 Milliarden Euro. Belastet hat vor allem die Entwicklung in den USA, wo der Umsatz von 1,518 Milliarden Euro auf 1,255 Milliarden Euro gefallen ist. Dagegen konnten die Umsätze in Europa und Südafrika zulegen.
Die Ergebnisse kamen prozentual deutlich stärker unter Druck: So fällt der Rohgewinn von 4,067 Milliarden Euro auf 3,646 Milliarden Euro. Operativ hat sich der Verlust von 168 Millionen Euro auf 381 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Auch hier spielen die Entwicklungen des US-Geschäftes eine wesentliche Rolle: So kletterte der EBITDA-Verlust in den USA von 33 Millionen Euro auf 94 Millionen Euro. Deutlich gestiegene Finanzierungskosten kommen hinzu: Die Nettofinanzierungskosten sind von 165 Millionen Euro auf 224 Millionen Euro gestiegen. Unter dem Strich summiert sich der Halbjahresverlust auf 599 Millionen Euro gegenüber 362 Millionen Euro als angepasster Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum.
Auch der Cashflow des Unternehmens bleibt tiefrot. Operativ meldet der Konzern einen negativen Cashflow in Höhe von 802 Millionen Euro gegenüber 545 Millionen Euro im Vorjahareszeitraum.
Der schwelende Bilanzskandal und die Managementwechsel haben die Entwicklung der Gruppe operativ belastet, heißt es von Steinhoff International wenig überraschend. Man müsse an vielen Fronten gegen Probleme ankämpfen. Zudem hält Steinhoff International an den Plänen fest, Ende 2018 die geprüften Zahlen für das letzte Geschäftsjahr und Ende 2019 das geprüfte Zahlenwerk für das 2018 endende Geschäftsjahr vorzulegen.
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Die komplette Bilanz des Unternehmens zur ersten Jahreshälfte 2017/2018: hier klicken