Steinhoff Aktie: Die nächsten Akte im Drama sind im Anmarsch

Nach ihrer Erholungsbewegung von 0,248 Euro auf 0,613 Euro hat die Steinhoff Aktie in den letzten Tagen wieder massiv an Terrain verloren. Gestern brach das Papier auf bis zu 0,411 Euro ein und am Freitagmorgen sieht es nicht viel besser aus. Den gestrigen XETRA-Handel an der Frankfurter Börse hat die Steinhoff Aktie noch bei 0,435 Euro mit 12,15 Prozent im Minus, aber etwas über dem Tagestief beendet. Aktuelle Indikationen am heutigen Morgen liegen im Tradegate-Handel um 0,426/0,429 Euro. Damit könnte sich der Rutsch unter 0,43 Euro stabilisieren. Charttechnisch Achtung: Im Bereich 0,411/0,416 Euro könnte noch Unterstützung für die Steinhoff Aktie aufkommen, aber diese Impulsmarken sind angesichts einer weiter desolaten Lage des Konzerns mit größter Vorsicht zu genießen.
Nachdem es einige Tage lang etwas ruhiger um Steinhoff war, geht es derzeit wieder Schlag auf Schlag. Neuigkeiten, dass der niederländisch-südafrikanische Konzern kurzfristig ein Liquiditätsloch von 200 Millionen Euro schließen muss, wir berichteten, dass sich nun auch die Politik in Südafrika stärker in den Skandal einschaltet, aber auch erste Erfolge bei der Sicherung von Liquidität für das operative Geschäft bei einigen Tochterkonzernen prägten zuletzt das Bild.
Die Krise bei Steinhoff ist noch lange nicht ausgestanden
Es wird weiter gehen, auch die kommenden Tage und Wochen halten genug „Drama” bereit: Spätestens am 22. Januar will ein Amsterdamer Berufungsgericht im Streit des Konzerns mit einem früheren Europa-Geschäftspartner eine wichtige Entscheidung fällen, die sich massiv auf die Lage des Konzerns auswirken kann, während Steinhoff weiter mit Hochdruck versucht, Liquiditätslücken zu schließen und so einen Zusammenbruch des fragilen, verschachtelten und teils eng verflochtenen Konzerns zu verhindern.
Dass die Steinhoff Aktie in dieser Lage volatil bleiben wird, ist nicht schwer vorherzusehen. Weiterhin bleiben die zentralen Fragen unklar: Wie groß sind die Bilanzlöcher, die sich durch den Bilanzierungsskandal bei Steinhoff ergeben haben. An der Börse ist zu hören, dass der Konzern durch fragwürdige Geschäfte mit nahe stehenden Firmen größere Schulden versteckt und zugleich die Umsätze künstlich aufgebläht haben soll. Einzelheiten von Seiten des Unternehmens gibt es hierzu nicht, Steinhoff schweigt eisern und Experten rechnen damit, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis der Möbel- und Retailkonzern neue, dann korrigierte Bilanzen vorlegen kann.