Börse am Morgen: Berkshire Hathaway, BP, Stabilus, Opec - Nord LB Marktbericht

Die deutschen Maschinenbauer kommen weiter nur schwer in Gang. Im Juni seien die Bestellungen ggü. dem Vorjahresmonat um 5% gesunken, teilte der Branchenverband VDMA mit. Dabei seien die Aufträge im In- und Ausland gleichermaßen geschrumpft. In den ersten sechs Monaten seien die Aufträge um 1% höher ausgefallen. "Dieser Zuwachs kommt allein aus der steigenden Nachfrage aus den Euro-Ländern und dürfte ein positives Zeichen dafür sein, dass Europa tatsächlich dabei ist, den eigenen Standort zu stärken", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Gernandt. Welche Auswirkungen der von den USA angekündigte Zollsatz von 15% haben werde, lasse sich noch nicht sagen.
Die Konsumlaune der Deutschen hat sich einer Umfrage zufolge im August erstmals seit einem halben Jahr eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima fiel leicht um 0,1 Punkte auf 97,6 Punkte, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) zu der Befragung von 1.600 Haushalten mitteilte. Die Verbraucher planen, in den nächsten Wochen verstärkt zu sparen. Positiver Ausreißer: Das boomende Online-Geschäft, welches dem deutschen Einzelhandel im ersten Halbjahr zu einem kräftigen Wachstum verholfen hat. Der Umsatz legte insgesamt um 3,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.
Tagesausblick
In den USA werden heute Daten zur Handelsbilanz im Juni veröffentlicht, deren politische Tragweite auch vor dem Hintergrund der jüngst verschärften Handelspolitik Washingtons für immer mehr Aufmerksamkeit an den Märkten sorgt. Von Seiten der vorgelagerten Wirtschaftsstufen in der Eurozone stehen mit den Juni-Daten zu den Erzeugerpreisen „frühe“ Inflationssignale an. Heute ist zudem großer Verkündigungstag für Quartalszahlen. U.a. geben Fresenius Medical Care, DHL Group, Hamborner REIT, Fraport, Continental (das letzte Mal vor der Aufspaltung), Rational, Hugo Boss und BP die Ergebnisse ihrer Geschäfte für die ersten beiden Quartale bekannt.
Aktienmärkte
Nach dem deutlichen Rückgang zum Wochenschluss startete der deutsche Aktienmarkt versöhnlicher in die neue Woche. Doch Experten sind vorsichtig. Grund dafür sei nicht nur der Anfang eines saisonal schwachen Börsenmonats, sondern auch die anhaltenden Sorgen über Konjunktur und Handelspolitik sowie die Anzahl an negativen Überraschungen bei den Konzernbilanzen. DAX +1,42%; MDAX +0,78%; TecDAX +0,31%.
Obwohl von der US-Industrie zum Wochenanfang düstere Konjunkturzahlen kamen, legte auch die Wall Street nach dem schwachen Freitag wieder zu. V.a. die schwachen Arbeitsmarkdaten ließen Anleger verstärkt auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed setzen. Dow +1,34%; S&P 500 +1,47%; Nasdaq Comp. +1,95%.
Unternehmen
Wenige Monate vor dem geplanten Abschied des Starinvestors Warren Buffett schreibt sein Unternehmen Berkshire Hathaway erneut Milliarden auf seine Beteiligung am kriselnden Lebensmittelkonzern Kraft Heinz ab. Der Bewertungsabschlag auf den zuletzt gut 27-prozentigen Anteil an dem Ketchup- und Soßenhersteller schlägt nach Steuern mit 3,76 Mrd. USD zu Buche, wie Berkshire zur Quartalsbilanz mitteilte. U.a. deswegen brach der Nettogewinn des Konglomerats in Q2 um 59% auf 12,37 Mrd. USD ein.
Der Industrie- und Autozulieferer Stabilus hat wegen einer schwächeren Nachfrage und ungünstiger Währungseffekte einen Gewinneinbruch zu verkraften. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank in Q3 auf 33,1 Mio. EUR, nach 43,1 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz schrumpfte um 10% auf 316 Mio. EUR.
Der britische Ölkonzern BP hat nach eigenen Angaben vor der Küste Brasiliens das größte Öl- und Gasvorkommen seit einem Vierteljahrhundert gefunden. Die Lagerstätte liege im sogenannten Santos-Becken in einem Gebiet in der Tiefsee, das unter einer dicken Salzschicht liege, teilte das Unternehmen mit.
Devisen und Rohstoffe
Nachdem der EUR am Freitag kräftig gestiegen war, verteidigte er gestern seine Gewinne. (USD geriet nach Arbeitsmarktdaten unter Druck.)
Die Opec will die Öl-Fördermenge erneut deutlich anheben und damit den Kurs zur Rückgewinnung von Marktanteilen fortsetzen. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz einigte sich darauf, die Produktion im September um 547.000 Barrel pro Tag (bpd) zu erhöhen. Zur Begründung nannte die Opec eine robuste Weltwirtschaft und niedrige Lagerbestände.
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