1&1 Aktie: Analysten bewerten Strategie und Kursrisiken

Die 1&1 AG hat ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Aufgrund höherer Vorleistungskosten im Rahmen des National Roaming mit Vodafone erwartet das Unternehmen nur noch ein EBITDA von rund 545 Millionen Euro – zuvor waren 571 Millionen Euro angepeilt. Im Segment Access werden mit 810 Millionen Euro geringere Ergebnisse als die ursprünglich prognostizierten 836 Millionen Euro erwartet. Während Investitionen und Vertragsbestand stabil bleiben sollen, rechnet 1&1 im Mobilfunksegment 2025 weiterhin mit einem negativen EBITDA von etwa minus 265 Millionen Euro.
Aktienanalysten zeigen sich hinsichtlich der weiteren Entwicklung der 1&1 Aktie gespalten. Warburg Research sieht kurzfristig eine Stabilisierung durch das laufende Übernahmeangebot der Konzernmutter United Internet. Nach Ablauf des Angebots am 3. Juli könnten jedoch neue Belastungen auftreten, insbesondere wenn sich die operativen Kosten weiter erhöhen. Das Kursziel liegt bei 18,90 Euro, die Einschätzung bleibt auf „Hold“.
Die Deutsche Bank beurteilt die Situation optimistischer und hält an der Kaufempfehlung für die 1&1 Aktie fest. In der Reduzierung der Gewinnprognose sehen die Aktienanalysten Signale für notwendige strategische Anpassungen. Der geplante Ausbau des eigenen Netzes könne langfristig zu geringeren Abhängigkeiten von Vorleistungen führen. Zudem sehen die Experten Potenzial, dass 1&1 künftig wieder im Großhandelsgeschäft aktiver wird, wie es früher bereits der Fall war.
Die 1&1 Aktie (WKN: 554550, ISIN: DE0005545503, Chart, News) notiert bei 18,60 Euro mit 0,22 Prozent im Plus.