Börse am Morgen: BMW, Conti, Mercedes-Benz, VW, Hornbach, Thyssenkrupp - Nord LB

Die Bundesregierung will in ihrer Amtszeit bis 2029 die Infrastruktur mit 166 Mrd. EUR modernisieren. Von der Summe sind knapp 107 Mrd. EUR für die Schiene, fast 52 Mrd. EUR für Bundesstraßen und knapp 8 Mrd. EUR für Wasserwege vorgesehen, wie das Verkehrsministerium mitteilte. In den Jahren 2020 bis 2024 waren es zusammen 102 Mrd. EUR.
Handel: Ladendiebstahl hat 2024 im deutschen Einzelhandel einen Rekordschaden verursacht. Es gingen Waren im Wert von fast 3 Mrd. EUR durch Betrüger und Diebe an den Kassen vorbei, wie der Branchenverband HDE mitteilte. Demnach erhöhte sich der wirtschaftliche Schaden im Vergleich zu 2022 um insgesamt 20% . Ein Drittel der Schäden werde dabei durch organisierte Kriminalität verursacht, hieß es.
Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen in Deutschland hat sich im Juni weiter verbessert und nährt die Hoffnung auf einen Aufschwung. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,4 Punkte nach 87,5 Zählern im Mai und setzte damit seine stetige Aufwärtsbewegung im laufenden Jahr fort, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Insbesondere die Erwartungen der Führungskräfte hellten sich auf. Sie beurteilten zugleich ihre aktuelle Lage geringfügig besser. Der 6. Anstieg in Folge beim Ifo-Geschäftsklima ist ein klares Signal, dass das Konjunktur-Tief hinter uns liegt.", äußerte ein Experte. "Nicht wegen besserer Rahmenbedingungen für die Unternehmen, sondern v.a. wegen des riesigen Finanzpakets der Regierung und der Zinssenkungen der EZB.“
Tagesausblick
Die Wochenmitte gestaltet sich bei den Regelveröffentlichungen eher ruhig, wobei wir für die USA kleinere Impulse für relevante Teilbereiche der dortigen Ökonomie erwarten werden dürfen. Einerseits werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe signalisieren, ob tendenziell mit einer höheren Arbeitslosenquote zu rechnen sein wird. Andererseits zeigen die Neubauverkäufe, wie die Lage auf dem US-Immobilienmarkt ist. Wir gehen von einer leicht aufkeimenden Dynamik aus, wenngleich diese zunächst keine großen Sprünge erwarten lassen dürfte.
Aktienmärkte
Der DAX verließ seinen jüngsten Abwärtstrend, den er nach dem Rekord Anfang Juni eingeschlagen hatte. Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran und die positive Unternehmensstimmung in Deutschland im Juni beflügelten. DAX +1,60%; MDAX +2,30%; TecDAX +1,93%.
Die US-Börsen haben trotz der Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen Israel und Iran optimistisch reagiert. Finanz- und Technologiewerte führten die Rally an. Dow Jones +1,19%; S&P 500 +1,11%; Nasdaq Comp. +1,43%.
Unternehmen
Unter wachsendem Konkurrenzdruck in der Branche weltweit wollen deutsche Autobauer und Zulieferer künftig gemeinsam standardisierte Software entwickeln. Mit Unterstützung des Automobilverbandes VDA hätten elf Unternehmen eine Kooperation auf Basis von Open-Source verabredet, wie der Verband mitteilte. Getragen wird das Bündnis unter anderem von den Autobauern BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen, den großen Zulieferern Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen sowie von IT-Firmen, die auf Fahrzeug-Software spezialisiert sind.
Der Industriekonzern Thyssenkrupp will sein schwächelndes Autoteile-Geschäft mit einer neuen Struktur besser aufstellen. Mit Wirkung zum 1. Oktober gehe das Geschäft in 4 Einheiten auf, um Wachstumspotenziale zu nutzen und in den nächsten Jahren kapitalmarktfähig zu werden. Automotive Technology habe ideale Voraussetzungen, um von der steigenden Nachfrage im chinesischen Markt und dem Wandel zur Elektromobilität zu profitieren. Die heutigen Geschäftseinheiten Automotive Body Solutions, Automation Engineering und Springs & Stabilizers würden nicht in der neuen Struktur aufgehen, sondern separat fortgeführt.
Gutes Wetter in der Gartensaison hat mehr Kunden in die Baumärkte von Hornbach gelockt. So verbuchte die Gruppe in Q1 ein Umsatzplus von 5,7% auf 1,9 Mrd. EUR und die Baumarkt-Sparte von 5,8% auf 1,8 Mrd. EUR. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte um 10,4% auf 161,7 Mio. EUR zu.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR profitierte von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten nach der Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und dem Iran.
Die Ölpreise gerieten erneut unter Druck, nachdem die Furcht vor Unterbrechungen der Ölversorgung abflaute.
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