Vossloh: „Ein sehr erfolgreiches Jahr“

Bei Vossloh steigt der Auftragseingang 2024 um 12,1 Prozent auf 1,364 Milliarden Euro an. Das ist ein neuer Rekord. In einer Telefonkonferenz zur Präsentation des Geschäftsberichts spricht COO Jan Furnivall von einem ganz hervorragenden Auftragseingang, mit dem man sehr zufrieden sei. Dieser bildet zugleich eine gute Grundlage für 2025.
Der Umsatz sinkt marginal von 1,214 Millionen Euro auf 1,209 Millionen Euro. Beim EBIT geht es von 98,5 Millionen Euro auf 105,2 Millionen Euro nach oben. Damit liegt Vossloh erstmals seit 10 Jahren wieder über der Marke von 100 Millionen Euro beim operativen Ergebnis.
Verdient werden 76,5 Millionen Euro (2023: 55,3 Millionen Euro). Das entspricht 3,56 Euro je Aktie (2023: 2,21 Euro). Vossloh will den Aktionären eine Dividende von 1,10 Euro je Aktie auszahlen. Im Vorjahr gingen 1,05 Euro je Aktie an die Aktionäre.
In der Telefonkonferenz spricht CEO Oliver Schuster von einem „wirklich erfolgreichen Jahr“ für Vossloh. Dabei bezieht er sich ausdrücklich nicht nur auf die finanziellen Details, sondern auch auf die strategischen Schritte, die getätigt wurden. Gemeint sind damit beispielsweise die Nachhaltigkeit, die Akquisitionen (u.a. von Sateba) und die Digitalisierung, die Vossloh einen großen Schritt nach vorne gebracht hat.
Schuster sagt: „Trotz eines herausfordernden geopolitischen und konjunkturellen Umfelds war 2024 für Vossloh erneut ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir profitieren von globalen Infrastrukturprogrammen zur Förderung umweltfreundlicher Schienenmobilität. Genauso entscheidend ist aber unsere hohe Agilität als Markt- und Technologieführer.“
Das Infrastrukturpaket der Bundesregierung dürfte Vossloh auch helfen. Damit wird die Bahnindustrie gestärkt und somit auch Vossloh. Auf der Telefonkonferenz ist jedoch zu erfahren, dass man von diesen Maßnahmen in diesem Jahr noch keine Umsätze erwartet. Auch der Auftragseingang dürfte 2025 davon noch nicht profitieren. In den kommenden Jahren sollte dies anders aussehen.
2025 sollen Umsatz und Ergebnis weiter zulegen
Für 2025 prognostiziert Vossloh einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro bis 1,325 Milliarden Euro. Impulse soll es aus China, den USA und Deutschland geben, wie CFO Thomas Triska deutlich macht. Das EBIT soll bei 110 Millionen Euro bis 120 Millionen Euro liegen. Daraus resultiert eine Margeprognose von 8,5 Prozent bis 9,5 Prozent (2024: 8,7 Prozent).
In dieser Prognose ist die Akquisition von Sateba noch nicht berücksichtigt. Wenn alles gut läuft, kann der Neuerwerb ab Mai konsolidiert werden. Dann würde es 2025 einen Umsatz von 1,475 Milliarden Euro bis 1,575 Milliarden Euro geben. Das EBIT läge bei 140 Millionen Euro bis 155 Millionen Euro. Eine Anpassung der Prognose erfolgt vermutlich mit dem finalen Closing des Deals. Noch steht die Genehmigung von einer Kartellbehörde aus. Große Sorgen machen sich die Verantwortlichen darüber nicht, acht Behörden haben bereits grünes Licht gegeben.
Oliver Schuster kommentiert die Übernahme: „Mit der Übernahme von Sateba erweitern wir unser Angebotsportfolio in Europa deutlich und bauen unsere Position als Lösungsanbieter für Bahninfrastruktur rund um den Fahrweg Schiene aus. Auf diese Weise sind wir künftig noch besser in der Lage, unsere Kunden bei der Bewältigung der enormen Herausforderungen zu unterstützen, die mit der angestrebten Verlagerung von Verkehr hin zur Schiene einhergehen.“
Die Sorge, dass der Impulsgeber USA aufgrund des neuen Präsidenten ausfallen könnte, teilt das Management nicht. Man habe Erfahrungswerte mit der ersten Trump-Administration. Damals habe es keine negativen Einflüsse von Seiten der Politik auf das Geschäft von Vossloh gegeben.
Derzeit arbeitet man in den USA an einem Hochgeschwindigkeitsprojekt. Dieses wird vom Weißen Haus ausdrücklich unterstützt. Daher sollte sich das Projekt wie geplant entwickeln, glauben die Vorstände.
Ob mögliche Zölle letztlich die Profitabilität beeinflussen könnten, lässt sich noch schwer sagen. Wenn dies jedoch tatsächlich der Fall sein sollte, würde es sich nur um einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag handeln, der das EBIT belasten würde.
Analysten sind zufrieden
Die Analysten von Baader werten die Zahlen von Vossloh als solide. Die Entwicklung im neuen Jahr sollte auch dank des starken Auftragsbestands positiv sein.
Die Experten bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Vossloh. Das Kursziel sehen sie weiter bei 58,00 Euro.
Die Aktien von Vossloh (WKN: 766710, ISIN: DE0007667107, Chart, News) gewinnen 6,8 Prozent auf 67,60 Euro. In den vergangenen vier Wochen hat die Aktie rund 38 Prozent zugelegt.