Börse am Morgen: Boeing, Douglas, Fuchs, ProSiebenSat.1, Salzgitter - Nord LB

Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2024 gegenüber 2023 um 2,4% gestiegen. Im 4. Quartal belief sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal auf 3,3%. Bei Verkehr und Lagerei stiegen die Preise im Jahresdurchschnitt mit 3,8% relativ stark, wozu vor allem ein Anstieg von 8,6% in der Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt (Angriffe im Roten Meer) beigetragen hat. In der Information und Kommunikation gab es mit +1,4% einen leichten Anstieg. Im Grundstücks- und Wohnungswesen stiegen die Preise um 1,7% und bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen um 2,7%. Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen waren 2,1% teurer.
Entgegen der Erwartungen hat sich die Verbraucherstimmung in der Eurozone im März um 0,9 Zähler auf minus 14,5 Punkte eingetrübt. Ökonomen hatten im Vorfeld im Schnitt mit einem leichten Plus auf minus 13,0 Punkte gerechnet.
Wochenausblick
In der kommenden Woche dürften für die deutsche Volkswirtschaft vor allem die verschiedenen Indikatoren des ifo-Instituts von hohem Interesse sein, aber auch Daten zu Einzelhandelsumsätzen werden von den Marktbeobachtern heiß erwartet. In den wichtigsten angelsächsischen Volkswirtschaften, im Vereinigten Königreich und den USA, werden neue Zahlen zu verschiedenen Inflationsmessungen veröffentlicht. Neben den CPIs im UK folgt zum Ende der Woche der PCE-Deflator in den Vereinigten Staaten. Beide dürften derzeit eine besonders hohe Relevanz für die Geldpolitiker haben, welche sich aktuell mit hoher Unsicherheit konfrontiert sehen. Nachdem in dieser Woche das FOMC seine Zinsentscheidung kundgetan hat, stehen in der kommenden Woche wieder einige Reden von Fed-Gouverneuren an.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Bundesanleihen legten am Freitag, gestützt durch die schwachen Zahlen zum Verbrauchervertrauen in der Eurozone, zu. US-Treasuries gaben dagegen in einem Handel ohne klare Impulse marginal nach.
An den europäischen Aktienmärkten setzte sich zum großen Verfallstag der Konsolidierungsmodus fort. Anleger nahmen Gewinne mit. DAX -0,47%; MDAX -1,09%; TecDAX -0,41%.
Die Wall Street schaffte es nach größeren Schwankungen zum Handelsschluss ins Plus. Gut aufgenommen wurde dabei die Ankündigung Trumps, mit dem chinesischen Präsidenten sprechen zu wollen. Für Enttäuschungen bei den Einzeltiteln sorgten Micron (Ausblick), FedEx (Prognosesenkung) und Nike (Ausblick). Boeing profitierte dagegen von einem US-Regierungsauftrag für den neuen Kampfjet F-47. Dow +0,08%; S&P 500 +0,08%; Nasdaq Comp. +0,52%.
Unternehmen
Der Stahlkonzern Salzgitter plant, sein Geschäft mit der Rüstungsindustrie auszubauen. Das Angebot für diese Industrie, insbesondere vergütete Bleche sowie Rohre, soll durch eine Task Force gebündelt werden.
Der Schmierstoffhersteller Fuchs hat 2024 bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau von EUR 3,5 Mrd. das EBIT um 5% auf das Rekordniveau von EUR 434 Mio. gesteigert. Die Dividende soll um 5% auf EUR 1,17 je Vorzugsaktie steigen. Für das laufende Jahr wurde ein Umsatzanstieg auf etwa EUR 3,7 Mrd. und ein EBIT von EUR 460 in Aussicht gestellt, wobei letzteres durch inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie zusätzliche Digitalisierungskosten gebremst wird.
Die Parfümeriekette Douglas hat aufgrund der anhaltend eingetrübten Konsumstimmung ihre Prognose gesenkt. Im bis Ende September laufenden GJ 2024/25 soll nun ein Umsatz von rund EUR 4,5 Mrd. statt EUR 4,7 Mrd. bis EUR 4,8 Mrd. erreicht werden. Unter dem Strich wird ein Gewinn von EUR 175 Mio. (zuvor: EUR 225 Mio. bis EUR 265 Mio.) erwartet. In Verwaltung und Vertrieb sollen nun Kosten eingespart werden.
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 verkauft sein Vergleichsportal Verivox nach Italien an Moltiply. Der Kaufpreis umfasst einen Eigenkapitalwert von EUR 232 Mio. und eine mögliche Earn-OutKomponente von bis zu EUR 43 Mio.
Devisen und Rohstoffe
Der Kurs des EUR hat auch am Freitag weiter leicht gegenüber dem USD nachgegeben, nachdem er noch am Dienstag ein Zwischenhoch seit Oktober (über 1,09 USD) erreicht hatte.
Die Ölpreise bewegten sich nach dem Anstieg vom Donnerstag vor dem Wochenende in einem abwartenden Handel nur wenig.
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