Varta: Sei nicht der, der das Licht ausknipst - Kommentar

Während große Teile der Small- und Mid-Caps, die am deutschen Aktienmarkt notieren, auch bei guten Zahlen und operativ exzellenten Entwicklungen vergeblich um die Gunst der Anleger werben, bekommt ausgerechnet die Varta Aktie derzeit Aufmerksamkeit im Überfluss. Die Aktie, die aufgrund der Sanierungspläne des Konzerns mit großer Sicherheit zukünftig wertlos sein wird, steigt heute zwischenzeitlich auf Kurse von mehr als 5 Euro.
Was konkret Anleger zu dem Zock in der Aktie bewegt, außer der deutlich steigende Kurs und das klassische „FOMO”, die Sorge etwas Heißes zu verpassen, ist nicht nachvollziehbar. Es ist der klassische „Dead Cat Bounce”, der sich hier im Umfeld von aktuellen Nachrichten aus Vartas Sanierungsbemühungen vollzieht. Das Problem für Anleger, die nicht Tojner oder Porsche heißen: Alles, was Varta derzeit mit Porsche und Gläubigern aushandelt, ist für aktuelle Aktionäre völlig uninteressant, wenn der StaRUG-Plan der Gesellschaft durchgesetzt wird - und es gibt trotz Gegenwehr von Aktionärsschützern wenig Grund daran zu zweifeln.
Die Deals wie der zwischen Varta und Porsche sind Teil des Sanierungsplans und entfalten ihre Wirkung erst nach der StaRUG-basierten Kapitalherabsetzung auf null Euro, mit der alle Varta-Aktien, die derzeit ausgegeben sind, auf einen Schlag wertlos sind und von der Börse verschwinden werden. Anleger sind ihr Geld los und werden an der „neuen” Varta nicht partizipieren, egal was sich aktuell für Abschlüsse und Einigungen bei dem Konzern aus Ellwangen ergeben.
Wer mit Varta-Aktien zockt, darf dies nicht übersehen und sich vor allem über seine Gewinne aus diesem Glückstreffer freuen. Aber bitte nicht vergessen, diese auch irgendwann zu realisieren und das Geld in gute Aktien zu investieren, die langfristig Freude machen werden. Bei Varta werden später die Letzten das Licht ausmachen. Sei nicht der, der das Licht ausknipst.
Die Varta Aktie (WKN: A0TGJ5, ISIN: DE000A0TGJ55, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 4,282 Euro mit 28 Prozent im Plus.