Heidelberg Pharma verringert Verluste - finanziert bis Ende 2026

Heidelberg Pharma hat am Donnerstag Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Jahres 2024 vorgelegt. In der Berichtsperiode vom 1. Dezember 2023 bis zum 31. August 2024 verzeichnete das Biotech-Unternehmen aus Ladenburg bei Heidelberg Umsatzerlöse und sonstige Erträge in Höhe von insgesamt 7,6 Millionen Euro. Dies stellt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert von 13,9 Millionen Euro dar, liegt laut Heidelberg Pharma jedoch im Rahmen der aktualisierten Planung. Der Rückgang ist vor allem auf die außerplanmäßige Veräußerung von Anteilen an Emergence im Vorjahr zurückzuführen, die 2024 nicht wiederholt wurde.
Auf der Kostenseite konnte Heidelberg Pharma seine betrieblichen Aufwendungen auf 22,8 Millionen Euro reduzieren, nachdem diese im Vorjahr noch bei knapp 30 Millionen Euro gelegen hatten. Insbesondere die Forschungs- und Entwicklungskosten, die weiterhin den größten Teil der Ausgaben ausmachen, sanken von 22,1 Millionen Euro auf 15,7 Millionen Euro. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kosten für die laufende Phase I/IIa-Studie geringer ausfielen als ursprünglich geplant. Einige dieser Kosten werden verschieben sich allerdings ins kommende Geschäftsjahr.
Die Verwaltungskosten stiegen hingegen leicht an und beliefen sich auf 4,7 Millionen Euro, was insbesondere auf höhere Personalkosten und die Ausgabe von Aktienoptionen zurückzuführen ist. Sonstige betriebliche Aufwendungen, wie Ausgaben für Geschäftsentwicklung und Vermarktung, gingen leicht von 1,2 Millionen Euro auf 1,0 Millionen Euro zurück.
Trotz rückläufiger Umsätze konnte der Neunmonats-Verlust auf 14,3 Millionen Euro gesenkt werden, im Vergleich zu einem Verlust von 15,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Dies ist vor allem auf die gesunkenen Ausgaben zurückzuführen. Das Ergebnis je Heidelberg Pharma Aktie verbesserte sich von -0,34 Euro auf -0,31 Euro.
Die liquiden Mittel von Heidelberg Pharma betrugen zum Ende des dritten Quartals 36,6 Millionen Euro, was einem Rückgang gegenüber dem Jahresendstand von 43,4 Millionen Euro entspricht. Der durchschnittliche monatliche Finanzmittelabfluss lag bei 2,6 Millionen Euro und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr leicht an (2,3 Millionen Euro).
Ausblick für das Geschäftsjahr 2024
Auf Basis der Geschäftsentwicklung hat Heidelberg Pharma bereits Anfang Oktober die Prognose für 2024 angepasst. Das Unternehmen erwartet nun Umsätze und sonstige Erträge zwischen 10 und 12 Millionen Euro, eine leichte Erhöhung gegenüber der vorherigen Prognose von 9 bis 12 Millionen Euro. Gleichzeitig wurden die erwarteten betrieblichen Aufwendungen nach unten korrigiert und sollen nun in einem Korridor von 30 bis 33 Millionen Euro liegen, was unter der bisherigen Schätzung von 36 bis 40 Millionen Euro liegt. Dies ist auf die verschobenen Kosten der klinischen Studien zurückzuführen.
In der neuen Prognose geht das Biotech-Unternehmen nun von einem Minus vor Zinsen und Steuern zwischen 19 und 22 Millionen Euro aus nach bisher erwarteten 25,5 bis 29,5 Millionen Euro.
Im Hinblick auf den Finanzmittelbedarf rechnet das Unternehmen nun mit einem Bedarf von 13,0 bis 16,5 Millionen Euro für das laufende Jahr, eine Reduktion gegenüber der vorherigen Schätzung von 18 bis 22 Millionen Euro. Der monatliche Barmittelverbrauch dürfte sich zwischen 1,1 und 1,4 Millionen Euro einpendeln, ebenfalls unter den ursprünglich von Heidelberg Pharma angenommenen 1,5 bis 1,8 Millionen Euro.
Die Finanzierung der Gesellschaft ist laut aktuellen Planungen bis Mitte 2025 gesichert. Darüber hinaus rechnet Heidelberg Pharma nach der erwarteten Marktzulassung des Produkts TLX250-CDx mit einer weiteren Zahlung von 75 Millionen US-Dollar durch HealthCare Royalty, was eine Finanzierungssicherheit bis Ende 2026 gewährleisten soll.
Die Heidelberg Pharma Aktie (WKN: A11QVV, ISIN: DE000A11QVV0, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 2,55 Euro mit 2,82 Prozent im Plus.