Going Public setzt auf eine positive Überraschung

Seit 2006 notieren die Aktien von Going Public an der Börse. Ob dieser Zustand noch lange andauern wird, ist unklar. Markus Rieger, Chef von Going Public, liebäugelte zuletzt immer wieder mit einem Abschied von der Börse. Auch auf der m:access Konferenz der Börse München spricht Rieger dieses Thema an.
Going Public ist kein Small Cap, man kann die Münchener eher als Micro Cap bezeichnen mit einer Marktkapitalisierung von unter 2 Millionen Euro. Noch lässt sich Rieger alle Optionen offen, doch bei einem interessanten Angebot Richtung Börsenmantel könnte er den Nutzen einer weiteren Börsennotierung durchaus abwägen.
Rieger macht in München deutlich, dass man seit 2014 keinen wirklich nachhaltig guten Ertrag mehr erzielt hat. Seit 2015 läuft bei Going Public ein Transformationsprozess. Man hat eine Reihe von Marken verkauft. Bestand das Portfolio früher aus bis zu 11 Marken, so sind es heute noch fünf Marken plus einer Beteiligung. Der Portfolioumbau scheint damit weitgehend abgeschlossen zu sein.
Derzeit ist bei Going Public eine Aufwärtsbewegung erkennbar. Im ersten Quartal legt der Umsatz von 0,301 Millionen Euro auf 0,337 Millionen Euro zu. Das Ergebnis verbessert sich von -82.000 Euro auf -24.000 Euro. Traditionell ist der Jahresauftakt bei dem Medienhaus immer recht schwach, das zweite Quartal dürfte deutlich stärker werden. Rieger deutet auf der Konferenz an, dass die Zahlen zum ersten Halbjahr positiv überraschen könnten.
Optisch dürfte sich der Kurs der Aktie bald verbessern. Es wird eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 3:1 geben. Das Grundkapital sinkt von 900.000 Euro auf 300.000 Euro. Damit wird das Papier optisch teurer, zudem wird eine freie Kapitalrücklage geschaffen. Wie die 600.000 Euro genutzt werden, ist noch nicht ganz klar. In München überlegt Rieger laut, wie sehr die rund 250 Aktionäre davon profitieren werden. Möglich ist eine große Sonderausschüttung oder mehrere kleinere Auszahlungsrunden. Letztlich muss darüber aber eine Hauptversammlung entscheiden.
Jüngst hat Rieger einen neuen Aktionär von Going Public überzeugen können. Ein Investor hat sich mit 4,3 Prozent an der Gruppe beteiligt. Um wen es sich dabei handelt, will Rieger nicht sagen. Der Investor hat offenbar um Stillschweigen gebeten. Dem kommt der Vorstand nach.
Die Zukunft von Going Public gehört nicht den Magazinen. Dies betont Rieger auf der Konferenz. Er sieht den Printbereich mehr als Visitenkarte an. Die Reichweite muss künftig über die Webseiten und über Linkedin kommen. Dort hat man über alle Marken verteilt rund 10.500 Follower. Um die Webseiten aufzuwerten, sucht der Medienmann auch Kooperationspartner. Ein weiteres Umsatzstandbein sollen die Events der Gesellschaft sein. Daran haben zuletzt rund 800 Personen teilgenommen.
In 2024 soll Going Public den Gewinn deutlich steigern. Standen im Vorjahr 20.000 Euro in den Büchern, so soll es 2024 ein Ergebnis von 100.000 Euro plus x geben. Auch die Dividende soll zulegen. Zuletzt wurden 0,02 Euro je Aktie ausgeschüttet, die kommende Dividende soll bei 0,10 Euro plus x liegen.
Die Aktie von Going Public (WKN: A40KXC, ISIN: DE000A40KXC8, Chart, News) notiert im XETRA-Handel bei 1,69 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 17 Prozent nachgegeben.