Value-Holdings: Ein vernünftiges Jahr

In der vergangenen Woche hat Georg Geiger, Chef der Value-Holdings, sein Unternehmen auf der m:access Konferenz in München präsentiert. Bei dem marktengen Wert hat es seitdem leichte Kursaufschläge gegeben. An der Börse München geht es von 6,30 Euro auf 6,50 Euro nach oben, in Stuttgart stehen inzwischen 6,90 Euro auf dem Kurszettel.
Die Auswahl-Kriterien bei Value-Holdings für ein Engagement sind recht streng. Von den 784 gelisteten deutschen Firmen in DAX, MDAX und Co. werden rund 250 unter die Lupe genommen. Man will verstehen, was die Unternehmen machen. Wichtig ist eine attraktive Bewertung und ein Abschlag auf den Fair Value. Letztlich wird die Gesellschaft besucht, man möchte sich vor Ort ein Bild machen. Dabei stehen Small Caps im Fokus von Value-Holdings, in diesen Tagen ein nicht immer einfaches Unterfangen. Doch, so Geiger, braucht man jedes Jahr nur vier bis fünf gute Ideen, um erfolgreich zu sein.
2023 bezeichnet der Gründer der Gesellschaft als ein vernünftiges aber kein Spitzenjahr. Der Gewinn ist von 0,76 Millionen Euro auf 0,61 Millionen Euro gesunken. Dies sei aber für ein schlechtes Nebenwerte-Jahr völlig okay. Die Eigenkapitalrendite lag bei 4,9 Prozent. Damit ist man vom langfristigen Ziel (10 Prozent) ein Stück weit entfernt. In den vergangenen zehn Jahren kommt Value-Holdings im Schnitt auf eine Rendite von 9,0 Prozent.
NAV der Value-Holdings 2023 gestiegen
Der NAV lag Ende 2023 bei 6,85 Euro. Das war ein Plus von rund 12 Prozent. Damit näherte man sich dem Spitzenwert aus dem Jahr 2021 wieder an. Damals wurden 6,91 Euro gemeldet. Ende Juni 2024 ist der NAV auf 7,53 Euro angestiegen und hat die Zahlen von 2021 übertroffen.
2024 scheint für Value-Holdings somit kein schlechtes Jahr zu werden. So legt das EBITDA nach dem ersten Halbjahr von 0,52 Millionen Euro auf 0,76 Millionen Euro zu. Beim Ausblick bleibt man jedoch vage. Erwartet wird ein positives Jahresergebnis, konkreter wird Geiger in München nicht. Zudem soll es erneut eine (Mini-)Dividende geben.
Geiger betont, dass Value-Holdings kein Dividendentitel ist. Er setzt bei diesem Wert auf Kurssteigerungen und nicht auf Dividendenrendite. Investoren, die an einer guten Dividende interessiert sind, empfiehlt er das Papier von Value-Holdings International. Hier sind so einige Stiftungen und institutionelle Investoren engagiert, die Wert auf eine regelmäßige und vernünftige Dividende legen. Renditen von um die 3 Prozent sind hier die Regel.
An der Value-Holdings International ist die Value-Holdings mit 25 Prozent beteiligt. Eine weitere Großposition im Portfolio der Holding ist Nabag (58 Prozent). Größere Positionen hält man zudem an Sto Vz., SAF-Holland und Traton sowie Evonik. Insgesamt umfasst das Portfolio weit mehr als 20 Werte.
Stille Reserven durch HGB-Bilanzierung
Was Investoren auch im Hinterkopf haben sollten: Value-Holdings berichtet nach HGB. Damit hat man so einige stille Reserven in der Hinterhand.
Geiger betont in München, dass es derzeit recht wenige US-Gelder gibt, die nach Europa fließen. Wenn die Amerikaner Europa wieder als Anlagemarkt entdecken, kann dies zu positiven Impulsen führen. Ob dies aber noch 2024 geschehen wird, ist unklar. Für ihn sind viele Nebenwerte derzeit jedoch günstig bewertet, so dass man Chancen nutzen kann. Wann es bei den Nebenwerten dann wirklich zur positiven Wende kommt, ist unklar. Es könnte aber, so seine Aussagen, schon recht bald geschehen. Das wäre für die Aktie von Value-Holdings (WKN: 760040, ISIN: DE0007600405, Chart, News) sicherlich nicht nachteilig.