Börse am Morgen: U.a. mit Deutsche Telekom, ABN Amro, American Airlines, Nvidia - Nord LB

Die Großhandelsverkaufspreise in Deutschland waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2024 um 1,8% niedriger als im April 2023. Gegenüber dem Vormonat März 2024 stiegen sie um 0,4%. Hauptursächlich für den Rückgang im Jahresvergleich war der Preisrückgang im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen um 17,9%. Ebenfalls günstiger waren Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (-12,2%), Erze, Metalle und Metallhalbzeug (-7,2%), Altmetalle und Reststoffe (-6,8%) sowie Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette (-6,3%). Teurer als im Vorjahr waren dagegen die Großhandelspreise für Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze (+9,3%), für Zucker, Süßwaren und Backwaren (+7,2%) sowie für Tabakwaren (+5,0%).
Die Konsumstimmung in den USA (Conference Board) ist im Mai überraschend auf 102,0 Punkte gestiegen (April: 97,5). Nach drei Rückgängen in Folge wurde mit einer Fortsetzung des Negativtrends gerechnet.
Viele europäische Urlaubsregionen kämpfen mit den Auswirkungen von Massentourismus. In der Südlichen Ägäis in Griechenland ist das Verhältnis zwischen Einheimischen und Touristen am unausgewogensten. Hier kamen 2022 110 Übernachtungen auf einen Einwohner. Auf den weiteren Plätzen folgen die Ionischen Inseln (GR) mit 81, die Kroatische Adriaküste mit 66, Südtirol mit 65, die Balearischen Inseln mit 53, Kreta mit 61 und Tirol mit 46 Übernachtungen je Einwohner. Mecklenburg-Vorpommern als deutsche Region mit der höchsten Tourismusaktivität kam mit 18 Übernachtungen je Einwohner auf Rang 17. In absoluten Zahlen waren die Kanarischen Inseln mit 89,3 Mio. Übernachtungen in 2022 das meistbesuchte Reiseziel in der EU. Es folgten die Kroatische Adriaküste (85,6 Mio.) und der Großraum Paris (80,4 Mio.).
Tagesausblick
Neben den Reden von Zentralbankern auf beiden Seiten des Atlantiks müssen die Anleger heute auf jeden Fall die deutschen Inflationsdaten sehr genau im Blick behalten. Weiterhin wird auch noch das Beige Book veröffentlicht, in welchem die einzelnen US-Notenbanken sich zur Wirtschaftslage in ihrer jeweiligen Region äußern. Spannend wird hier u. a. sein, ob sich in den unterschiedlichen Bundesstaaten klarere Divergenzen bei der Lohnentwicklung zeigen.
Renten- und Aktienmärkte
Im Vorfeld der heute anstehenden Veröffentlichung von Inflationsdaten aus Deutschland handelten deutsche Staatsanleihen gestern impulslos mit leichten Kursverlusten. In den USA drehten die Anleihekurse in ruhigem Handel nach anfänglichen Gewinnen ins Minus.
An den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks machte sich im Hinblick auf in dieser Woche anstehende Inflationsdaten Nervosität breit. Bei den meisten Indizes kam es zu Gewinnmitnahmen. Nicht so an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq: mit einem Kursplus von bis zu 8% stütze Nvidia die entsprechenden Indizes. Das Unternehmen profitiert stark vom Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) und steht mit einer Marktkapitalisierung von USD 2,8 Bio. kurz vor dem Sprung auf Platz zwei der wertvollsten US-Börsenwerte (1. Microsoft; 2. Apple).
DAX -0,52%; MDAX -0,54%; TecDAX -0,84%; Dow Jones -0,85%; S&P 500 +0,02%; Nasdaq Comp. +0,59%.
Unternehmen
Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt die deutsche Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe für EUR 672 Mio. Die Transaktion soll in Q1 2025 abgeschlossen werden. Mit dem Zukauf wird Deutschland der zweitwichtigste Markt für ABN Amro.
Die Deutsche Telekom baut ihr US-Geschäft weiter aus. T-Mobile US übernimmt das Mobilfunkgeschäft von US Cellular für USD 4,4 Mrd. Die Übernahme soll bis Mitte 2025 abgeschlossen werden.
American Airlines senkte gestern Abend nach Börsenschluss an der Wall Street die Gewinnprognose für Q2 2024. Nach zuvor USD 1,15 bis USD 1,45 erwartet das Management nun einen bereinigten Gewinn je verwässerter Aktie von USD 1,00 bis USD 1,15. Der Aktienkurs ging nachbörslich rund 4% gen Süden.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR tendierte angesichts der im Juni erwarteten Zinssenkung der EZB zunächst freundlich gegenüber dem USD, gab die Gewinne nach starken US-Konjunkturdaten aber wieder ab.
Die bevorstehende Urlaubssaison mit einer vermutlich starken Treibstoffnachfrage sowie das am Sonntag anstehende Opec+- Treffen, von dem eine Beibehaltung der freiwilligen Produktionskürzungen erwartet wird, stützten gestern die Ölpreise.
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