Börse am Morgen: u.a. mit Vonovia, Nucera, Thyssenkrupp, Microsoft, Salesforce - Nord LB

Die Inflation in der Schweiz ist im Juni auf 1,7% und damit in den Zielbereich der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gesunken. Im Mai lag die Rate noch bei 2,2%.
Der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie gab im Juni um weitere 2,6 Punkte auf 40,6 Zähler nach. Die Wachstumsschwelle, die bei diesem Index bei einem Wert von 50 beginnt, rückt damit immer weiter weg. In der Eurozone sank der entsprechende Index um 1,4 Punkte auf 43,4 Zähler. Vor allem anhaltend dünne Neuaufträge sind für die Rückgänge verantwortlich. Ein Beschäftigungsabbau hat sich dagegen noch nicht eingestellt, der Personalzuwachs verlangsamt sich allerdings.
Auch der ISM PMI Manufacturing, der Einkaufsmanagerindex der US-amerikanischen Industrie gab im Juni nach. In konkreten Zahlen ausgedrückt ist die Zeitreihe auf lediglich 46,0 Punkte gefallen. Somit rückt auch hier die „magische“ Marke von 50 Zählern, die als Expansionsgrenze für die Wirtschaftsaktivität in der Industrie der USA gilt, immer weiter aus dem Blickfeld.
Darüber hinaus sank auch der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni, allerdings nur leicht von 50,9 Punkten im Mai auf nunmehr 50,5 Punkte. Damit hielt er sich noch knapp über der Expansionsschwelle. In China werden aber Wachstumsstimuli erwartet, nachdem Ministerpräsident Li Qiang politische Maßnahmen zur Ankurbelung der Binnennachfrage angekündigt hatte.
Tagesausblick
Heute wird mit dem 4th of July DER Nationalfeiertag in den USA begangen. Und da die USA feiern, macht die Welt auch nicht mehr ganz so viel. Besser gesagt eigentlich gar nix! Nach der zugegebenermaßen vielleicht nicht ganz so uninteressanten Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia kommen noch die wenig spannenden deutschen Daten zum Im- und Export für den im Grunde weit zurück liegenden Monat Mai auf den Tisch – und dann heißt es für die heute anwesenden Marktbeteiligten erst mal Kaffee holen! Denn mehr ist heute nicht!
Renten- und Aktienmärkte
An den Anleihemärkten kam es zu Gewinnmitnahmen. In den USA fand gestern aufgrund des heutigen Unabhängigkeitstages ein verkürzter Handel statt.
Nach dem Einbruch des Einkaufsmanagerindex der Industrie konnte der DAX seine Kursgewinne vom Freitag nicht ausweiten. Immerhin hielt die Marke von 16.000 Punkten. Der Immobiliensektor konnte seine Gewinne nach der Prognoseanhebung von LEG Immobilien in der vergangenen Woche jedoch ausweiten, entsprechend war Vonovia mit +2,5% Gewinner im DAX. Kursbewegende Unternehmensnachrichten blieben gestern weitgehend aus.
Aufgrund des Brückentages vor dem heutigen Feiertag blieben die Aktienumsätze an der Wall Street gering, die Indizes traten auf der Stelle. Tesla-Aktien lagen nach starken Produktions- und Auslieferungszahlen 6,9% im Plus. AstraZeneca waren mit -8,8% nach durchwachsenen Studienergebnissen für ein Lungenkrebsmedikament mit Todesfällen Schlusslicht im Nasdaq100. Bei Apple kam es nach der Rally der vergangenen Tage zu Gewinnmitnahmen (-0,8%).
DAX -0,41%; MDAX +0,30%; TecDAX -0,81%
Dow Jones -0,02%; S&P 500 +0,12%; Nasdaq Comp. +0,21%
Unternehmen
Berichten zufolge wird die Europäische Kommission eine förmliche Wettbewerbsuntersuchung gegen Microsoft einleiten. Infolge einer Beschwerde des Wettbewerbers Salesforce gibt es Wettbewerbsbedenken in Bezug auf das Bürosoftwarepaket MS Office inbesondere im Hinblick auf das in einigen Versionen enthaltene Kommunikationsprogramm Teams. Gespräche zur Abwendung eines solchen Schritts, in denen Microsoft angabegemäß angeboten hat, die Preise für Office-Pakete ohne Teams zu senken, haben offensichtlich bislang keine Lösung gebracht.
Aktien der Thyssenkrupp-Tochter Nucera werden voraussichtlich zum Ausgabepreis von EUR 20 je Aktie ausgegeben, womit das Unternehmen mit gut EUR 2,5 Mrd. bewertet würde. Die Aktien können noch bis zum morgigen Mittwoch, 5. Juli, gezeichnet werden. Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für Freitag, 7. Juli, geplant. Zum Portfolio des Unternehmens gehören Elektrolyseanlagen zur Produktion grünen Wasserstoffs.
Devisen und Rohstoffe
Der Euro zeigte sich gegenüber dem US-Dollar gestern kaum bewegt und notierte knapp über der Marke von 1,09 USD.
Trotz angekündigter Förderkürzungen durch Saudi-Arabien und Russland für August gaben die Rohölpreise nach.
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