Am Morgen: Allianz, Blackberry, SAP und Salesforce im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Geschäftserwartungen der deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer haben sich im November erneut eingetrübt. Das entsprechende Ifo-Barometer fiel auf minus 4,0 (Okt.: +16,3) Zähler. Es war der vierte Rückgang in Folge. Die Geschäftslage bewerteten die Firmen jedoch besser: Dieser Indikator stieg auf plus 7,2 (Okt.: -2,0) Punkte.
Überraschend positive Zahlen meldete der deutsche Einzelhandel im Oktober. Die Einnahmen stiegen gegenüber dem Vormonat um 2,6%. Preisbereinigt (real) lag das Plus genauso hoch. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich damit ein Plus von 5,1%, lag besonders am Internet- und Versandhandel (+22,7%). Große Verluste gab es hingegen beim stationären Einzelhandel mit Textilien und Co., wo 21,2% weniger eingenommen wurde.
Die deutschen Lebensversicherer sollen nach einem Vorschlag der Deutsche Aktuarvereinigung (DAV), der Verband der Versicherungsmathematiker, ihren Kunden von 2022 an maximal noch eine Verzinsung von 0,25% (bisher: 0,90%) auf neue Verträge versprechen dürfen. DAV-Vorstand Bader begründete die Empfehlung damit, dass die Zinsen am Kapitalmarkt in der CoronaKrise noch einmal gesunken seien. Zudem raten die Versicherungsmathematiker der Assekuranz, künftig auf Garantien für den vollständigen Erhalt der gezahlten Beiträge zu verzichten.
Großbritannien hat als erstes Land mit einer Notfallgenehmigung den Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer zugelassen. "Der Impfstoff wird ab nächster Woche in ganz Großbritannien erhältlich sein", sagte Gesundheitsminister Hancock.
Rentenmarkt
Nach den Verlusten der beiden vergangenen Tage blieben die Kurse der deutschen Bundesanleihen zur Wochenmitte wenig verändert. US-Anleihen bewegten sich nach einem sehr schwachen Vortag wieder ein wenig abwärts.
Aktienmarkt
Nach den jüngst kräftigen Gewinnen am deutschen Aktienmarkt wurde gestern die Luft dort etwas dünner. Anleger realisierten erste Kursgewinne. DAX -0,52%, MDAX -0,37%. RWE profitierte von einer Analystenempfehlung und setzte sich mit +1,5% an die DAX-Spitze.
Überraschend schwache Arbeitsmarktdaten verhagelten der Wall Street einen erfolgreichen Börsentag. BlackBerry im Höhenflug (+20%). Die Softwarefirma will mit Amazon Web Services intelligente Software für Fahrzeuge entwickeln, die Assistenzsysteme an die Verkehrs- und Wetterlage anpasst sowie Herstellern Informationen für die Produktentwicklung liefert. Nikkei-225 stabil bei 26.809,37 Punkten.
Unternehmen
Allianz will den Versicherungszweig der australischen Westpac Bank übernehmen und zahlt dafür umgerechnet rund 443 Mio. EUR. Zudem soll die Allianz den Exklusiv-Vertrieb allgemeiner Versicherungen wie Haus-, Reise-, Auto- und Lebensversicherungen für Westpac-Kunden erhalten, hieß es weiter. Die Transaktion soll bis Mitte 2021 abgeschlossen sein.
Das Geschäft des UV-Technik-Spezialisten Dr. Hönle war im abgelaufenen Geschäftsjahr stark von der Corona-Pandemie geprägt. Nach vorläufigen Zahlen ging der Umsatz auf 93,3 (107,7) Mio. EUR zurück, das Betriebsergebnis brach auf 8,1 (17,0) Mio. EUR ein. Auch wenn der Vorstand davon ausgeht, dass im GJ 2020/2021 die positiven Effekte insbesondere aufgrund der Nachfrage nach Luftentkeimungssystemen deutlich überwiegen werden, wagt er aktuell keine konkrete Prognose.
Der SAP-Konkurrent Salesforce übernimmt den Bürochat-Anbieter Slack für insgesamt 27,7 Mrd. US-$. Zusammen würden beide Unternehmen den Trend befeuern, von überall auf der Welt arbeiten zu können, hieß es.
Devisen
Die Rally beim Euro geht weiter. Er notiert erstmals seit März wieder über 1,21 USD. Eine steigende Risikobereitschaft der Anleger und damit einhergehende Abkehr vom sicheren Hafen des USD sind die Hauptgründe dafür.
Öl / Gold
Die jüngsten Daten zur Entwicklung der US-Ölreserven sorgten für einen Preisauftrieb beim Öl. Nach offiziellen Angaben waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 0,7 Mio. Barrel auf 488,0 Mio. Barrel gesunken. Gold konnte die aufwärts gerichtete Bewegung fortsetzen.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Allianz.