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Euroboden: „In Berlin sehen wir großes Potential“

14.08.2019 09:59 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Martin Moll, Geschäftsführer von Euroboden, im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: Euroboden.

Euroboden wird eine neue Anleihe begeben. Das Papier hat ein Volumen von 30 Millionen Euro, es kann auf bis zu 40 Millionen Euro aufgestockt werden. Verzinst ist die Anleihe mit 5,5 Prozent, die Zinsen sollen halbjährlich ausgezahlt werden. Die Laufzeit liegt bei fünf Jahren. Gezeichnet werden kann die Anleihe von Euroboden vermutlich ab dem 16. September.

Im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de erläutert Martin Moll, Geschäftsführer von Euroboden, wie er das Geld der neuen Anleihe nutzen will. Die Pipeline von Euroboden ist ebenso ein Thema im Gespräch mit Moll wie die finanziellen Freiräume, die man sich jüngst geschaffen hat. Auch über stille Reserven und einen möglichen Börsengang äußert sich Euroboden-Chef Moll gegenüber unserer Redaktion.


www.4investors.de: Euroboden hat bereits zwei Anleihen am Markt platziert, trotzdem dürfte sie nicht jeder Anleger kennen. Stellen sie das Unternehmen bitte kurz vor!

Moll:
Euroboden ist ein Immobilien-Projektentwickler, der genau vor 20 Jahren gegründet worden ist. Wir haben gerade unser 20jähriges Jubiläum gefeiert. Seit der Gründung verfolgt Euroboden konsequent die Strategie von Architekturkultur: Alle Projekte, die wir umsetzen, haben immer einen großen architektonischen Anspruch. Neben der Lage ist Architektur die treibende Kraft für eine Immobilie. Mit fast 45 Mitarbeitern sind wir zurzeit an drei Standorten vertreten – in München, Berlin und Frankfurt.

www.4investors.de: Sie sind im Bereich der Luxusimmobilien aktiv. Wie würden sie ihre Zielgruppe beschreiben?

Moll:
Wir zählen uns selber nicht zu den Projektentwicklern von Luxusimmobilien. Das ist eher aus der Historie des Unternehmens entstanden. Wir hatten am Anfang hauptsächlich Grundstücke in der Münchner Innenstadt. Auch heute sind wir in München mit unseren Projekten noch sehr präsent. In der Münchner Innenstadt ist durch die Immobilienpreisentwicklung alles preislich in das Luxussegment einzuordnen. Grundsätzlich ist das aber nicht der Anspruch von Euroboden. Unser Anspruch ist die Schaffung einer Architekturkultur. Schwerpunkt unseres Geschäfts ist die Wohnimmobilienentwicklung – aber opportunistisch können wir durchaus auch mal Büro- beziehungsweise Gewerbeimmobilien entwickeln.

www.4investors.de: Sind sie mit ihren Projekten ähnlich zinssensibel wie der normale Häuslebauer?

Moll:
Generell haben niedrige Zinsen einen Einfluss auf die Immobilienpreise. Das hat insbesondere eine hohe Bedeutung für langfristige Investitionen als Anlage in Wohn- und Geschäftshäuser. Je mehr das Interesse an einer Wohnimmobilie in Richtung Eigennutzung geht, ist aus unserer Sicht die Entscheidung immer weniger abhängig vom Zinsniveau – unabhängig davon haben wir und werden wir voraussichtlich auch zukünftig ein extrem günstiges Zinsniveau haben. Unsere Wohnimmobilien werden ausschließlich an Privatpersonen verkauft und die Mehrzahl der Käufer sind Eigennutzer.

www.4investors.de: Die Konjunktur macht vielen Investoren Sorge. Merken sie dies bei den Anfragen von Kaufinteressenten?

Moll:
Wir merken das aktuell nicht. Euroboden ist mit zwei Objekten in der Münchner Innenstadt in Toplagen im Vertrieb. Zudem existiert in den beiden Metropolen München und Berlin ein hoher Nachfrageüberhang.

www.4investors.de: Bleiben sie mit ihren Projekten vor allem auf München und Berlin fokussiert?

Moll:
Wir haben ja zusätzlich auch noch in Frankfurt ein Büro. Wir haben zwar hier noch kein Projekt eingekauft – werden dies aber in absehbarer Zeit tun. Da wir eine hohe Komplexität in der Entwicklung unserer Projekte haben, macht es für uns Sinn, an den von uns gewählten Standorten über alle Assetklassen hinweg zu wachsen.

www.4investors.de: Ihr neu eröffnetes Büro in der Hauptstadt deutet an, dass sie dort noch einiges in der Pipeline haben?!

Moll:
Wir haben aktuell etwa 12 Mitarbeiter in unserem Berliner Büro. Wir haben in den letzten Monaten eine ganze Reihe von Projekten in Berlin erworben. Momentan haben wir in der Hauptstadt vier Projekte. In Berlin sehen wir für Euroboden großes Potential.

www.4investors.de: Wie sieht ihre aktuelle Pipeline aus?

Moll:
Die Pipeline umfasst zurzeit 15 Projekte mit einem Umsatzvolumen von ca. 550 Millionen Euro mit großen stillen Reserven. Die Projekte sind ca. zu einem Drittel in Berlin und zu zwei Drittel in München.

www.4investors.de: Es wird immer mehr geklagt, dass gute Handwerker schwierig zu bekommen sind. Ist das für ihre anspruchsvollen Projekte auch ein Nadelöhr?

Moll:
In der Tat, die Baukonjunktur boomt. Das merken wir auch. Durch die lange Firmenhistorie verfügen wir über ein sehr gutes und ausgebautes Netzwerk. Klar ist, die Preise für die Handwerker steigen, aber das berechnen wir in unseren Kalkulationen mit ein, so dass wir keine bösen Überraschungen erleben sollten.

www.4investors.de: Im ersten Halbjahr haben sie einen Gewinn von 22,6 Millionen Euro realisiert. Vor allem ein Grundstücksverkauf in München hat für das Plus gesorgt. Wie lautet die Prognose für das Gesamtjahr?

Moll:
In München haben wir uns entschieden, ein relativ großes Grundstück nach der Projektentwicklung zu verkaufen. Damit haben wir uns Freiräume für weitere Entwicklungen geschaffen. Wir gehen von einem guten Ergebnis für das Gesamtjahr aus – dürfen aber keine Prognosen abgeben.

www.4investors.de: Sie sprechen in Zusammenhang mit den jüngsten Zahlen von neuen stillen Reserven, die in ihren Immobilien stecken. Können sie diese etwas genauer quantifizieren?

Moll:
Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt alle Immobilien, die in unserem Besitz sind, verkaufen würden und alle Verbindlichkeiten in diesem hypothetischen Modell zurückführen, dann würden stille Reserven gehoben werden, die die Rückzahlung der beiden zukünftig dann ausstehenden Anleihen mehr als vollständig abdecken würden.

www.4investors.de: Wo liegt ihr Ziel bei der Eigenkapitalquote, die zuletzt bei 26,2 Prozent stand?

Moll:
Zuerst kann man festhalten, dass die Eigenkapitalquote von mehr als 26 Prozent für einen Projektentwickler vergleichsweise hoch ist. Das Eigenkapital liegt derzeit bei 43 Millionen Euro. Wir haben uns kein konkretes Ziel bezüglich der Eigenkapitalquote gesetzt, aber wir sind generell der Meinung, dass eine Eigenkapitalquote von um die 15 Prozent eine bequeme und auskömmliche Quote für einen Projektentwickler ist – auch im Vergleich zu den Mitbewerbern.

www.4investors.de: Die positive Geschäftsentwicklung motiviert sie zur Begebung einer neuen Anleihe. Was läuft derzeit besonders gut?

Moll:
Eine unserer Stärken neben der architektonischen Qualität ist der Einkauf. Wir prüfen im Kalenderjahr mindestens 5.000 Grundstücke und verfügen über eine hohe freie Liquidität. So können wir in der Regel die Grundstücke mit Eigenmitteln ankaufen. Wir haben einige sehr spannende Projekte in der letzten Zeit erworben.

www.4investors.de: Wie soll das Geld aus einer neuen Anleihe investiert werden?

Moll:
Das Geld soll neben der Wachstumsfinanzierung für weitere Grundstückseinkäufe zur Verfügung stehen. Auch in der Zukunft wollen wir in der Lage sein, Grundstücke aus Eigenmitteln frei zu bezahlen und unabhängig von Banken oder Mezzaninekapitalgebern Entscheidungen zu treffen. Diese Flexibilität ist für uns ein großer Mehrwert. In den letzten drei Jahren haben wir immer mehr als 30 Millionen Euro an Liquidität vorgehalten.

www.4investors.de: Die bis 2022 laufende Anleihe könnten sie im November 2020 erstmals zurückkaufen. Gibt es entsprechende Überlegungen?

Moll:
Wir gehen Stand heute davon aus, dass die Anleihe bis zum Ende läuft und dann abgelöst wird. Laut unseren Planungen ist eine Ablösung aus eigenen Mitteln genauso möglich, wie dass Euroboden für die Ablösung eine neue Anleihe begeben würde.

www.4investors.de: Ist ein Börsengang ein Thema für Euroboden?

Moll:
Das ist eine Frage, die uns häufig gestellt wird. Klar wäre Euroboden hypothetisch ein guter Kandidat für einen Börsengang. Wir kennen das Thema; wir beschäftigen uns mit dem Thema – aber es gibt diesbezüglich überhaupt keine konkreten Planungen oder Entscheidungen.

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