Centrosolar: Irrsinn mit Insolvenztitel
Die Centrosolar-Aktie verzeichnet am Freitagmorgen einen heftigen Einbruch: Im XETRA-Handels saust das ohnehin schon tief gestürzte Solarenergiepapier von 1,35 Euro auf 0,73 Euro. Der Kursrutsch geht auf eine Meldung des Unternehmens zur Sanierung mittels Insolvenzplan zurück, die einen entscheidenden Satz der Centrosolar Group beinhaltet: „Die bisherigen Aktionäre verlieren ihren Status als Eigentümer und scheiden ohne Entschädigung aus. Das Nachrangdarlehen verfällt ebenfalls entschädigungslos“.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, was an der Börse derzeit noch für die Centrosolar-Aktie gezahlt wird. „Der Aktienkurs vor Durchführung des Insolvenzplans ist in keiner Weise aussagekräftig, weil die Altaktionäre entschädigungslos ausscheiden“, so Centrosolar. Der weitere Weg ist damit vorgezeichnet, Insolvenzzockereien inklusive, auch wenn der Markt dies derzeit nicht wahrhaben will, wie der bisherige Umsatz von mehr als 22.700 Centrosolar-Aktien allein auf XETRA zeigt.
Es sind Sätze mit Sprengstoff, denn an den weiteren Sanierungsversuchen werden lediglich die Gläubiger beteiligt. Wie zuletzt bei Solarworld will auch Centrosolar Teile der Schulden in Aktien tauschen, anschließend will man eine Kapitalerhöhung durchführen. Zukünftig will sich Centrosolar auf das US-Geschäft konzentrieren, die Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH und Centrosolar AG sollen außerhalb des Insolvenzplans saniert werden, kündigt das Unternehmen an – was immer das dann konkret heißen soll. Die beiden nicht insolventen Beteiligungen an der Renusol GmbH und Centrosolar Grundstücksverwaltungs GmbH will man verkaufen. Wer als Centrosolar-Aktionär vom Rettungspaket noch nicht genug hat, darf sich an der angekündigten Kapitalerhöhung beteiligen – aber nur, wenn die bisherigen Gläubiger ihre Bezugsrechte nicht komplett ausnutzen.
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