Hess AG: Das war's, die Pleite ist da
Erst seit Ende Oktober 2012 an der Börse – und wenige Wochen später schon pleite. Die Hess AG hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben zahlungsfähig und überschuldet, zudem fehle eine positive Fortführungsprognose. „Aufgrund der Unsicherheiten im Hinblick auf mögliche Anlegerklagen bestehen auch keine hinreichenden Aussichten auf eine kurzfristige Eigen- und/oder Fremdkapitalzufuhr durch Investoren“, meldet Hess am Mittwoch. Jüngst waren von Unternehmensseite Bilanzmanipulationen und fingierte Geschäfte öffentlich gemacht worden (wir berichteten), deren Folge nun die Pleite ist.
Derweil hat sich nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft der Anfangsverdacht auf Bilanzfälschung bisher bestätigt. Zudem sollen zusätzlich zu den beiden gefeuerten Vorständen Christoph Hess und Peter Ziegler weitere Mitarbeiter des Konzerns ins Blickfeld geraten sein.
Den operativen Geschäftsbetrieb will man nun im Rahmen eines Insolvenzverfahrens sanieren. Dass es zur Pleite kommt, ist laut Konzern auch die Verantwortung des Hauptaktionärs, der Hess Grundstücksverwaltungs GmbH + Co. KG. Diese habe Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt und sei auch darüber hinaus nicht bereit, ausreichende Beiträge zur Sanierung zu leisten.
Derzeit ist die Hess-Aktie vom Handel ausgesetzt. Die erneute Eröffnungsauktion im XETRA-System soll laut Mitteilung der Deutschen Börse um 13 Uhr starten.