Powerland: Was ist dran an den Bilanzvorwürfen?
Die Gerüchte um Ungereimtheiten bei den Bilanzen chinesischer Unternehmen, die ihre Aktien an ausländischen Börsen notieren lassen, reißen nicht ab. Derzeit steht unter anderem Powerland im Fokus. Die Gesellschaft, gerade erst an den Markt gegangen, sieht sich mit Vorwürfen seitens des Internetportals Claimpicker konfrontiert. Von dort heißt es, dass die Zahlen im IPO-Prospekt und den dort angegebenen Bilanzen erheblich höher seien als in Dokumenten ausgewiesen, die das Unternehmen bei der chinesischen Behörde für Industrie und Handel abgegeben habe.
Powerland bestätigt, dass es Unterschiede gebe zwischen den bei der Behörde für Industrie und Handel angegebenen Zahlen und den „Jahresabschlüssen, die nach den Regeln der Chinesischen Rechnungslegung (GAAP), nach IFRS-Vorgaben oder den Chinesischen Steuerbedingungen erstellt werden“. Um die Korrektheit der Zahlen im IPO-Prospekt zu untermauern, verweist man auf die Testate der Wirtschaftsprüfer. „Diese offiziell hinterlegten Steuerunterlagen waren Gegenstand intensiver Untersuchungen unseres Wirtschaftsprüfers“, so Powerland.
Die Unterschiede fallen allerdings erheblich aus – warum, diese Antwort bleibt Powerland schuldig. Andererseits können unterschiedliche Bilanzierungsvorschriften zum Teil zu deutlichen Unterschieden in den ausgewiesenen Zahlen führen. Was an den Vorwürfen genau dran ist, bleibt derzeit noch im Unklaren.
Die Aktie von Powerland liegt mittlerweile mit Kursen um 13 Euro deutlich unter dem IPO-Preis. Dieser lag mit 15 Euro schon im unteren Bereich dessen, was die Asiaten als Preisspanne festgesetzt hatten.