IG: Welche Rolle spielen die Zentralbanken im Forexhandel?
In jedem Land der Welt gibt es eine Zentralbank, deren Aufgabe es ist, die Wirtschaft zu lenken und die Landeswährung zu schützen. In den meisten Ländern wird diese Bank auch „Nationalbank“ genannt. Die bekanntesten sind die britische Bank of England, die amerikanische Federal Reserve (oder auch „Fed“) und die Europäische Zentralbank der EU. Die Entscheidungen der Zentralbanken haben einen starken Einfluss auf den Wert der Währungen, die sie kontrollieren, und wirken sich daher entscheidend auf den Handel auf den Forexmärkten aus.
Um ein regelmäßiges Wirtschaftswachstum zu gewährleisten und die Währung stabil zu halten, müssen die Zentralbanken die im Umlauf befindliche Geldmenge im Land regulieren. Ihre mächtigste Waffe ist dabei ihre Befugnis, die Zinsraten festzulegen, um so die Preisinflation zu regulieren. Da die Stärke einer Landeswährung die gesamtwirtschaftliche Leistung widerspiegelt, können sich kleine Unterschieden zwischen Zinsraten auf den relativen Wert einer Währung auswirken. Anpassungen der Zinsraten durch die Zentralbank schlagen sich daher oft unmittelbar und drastisch auf Währungskurse nieder und können erhebliche Volatilität und Instabilität zur Folge haben.
Ist der Zinssatz hoch, dann ist der Ertrag aus in dieser Währung gehaltenen Investments ebenfalls hoch. Eine Erhöhung der Zinsrate kann Forex Trader dazu veranlassen, kräftig in den Markt zu investieren, was wiederum zu einer gesteigerten Nachfrage und damit wiederum zu einer erneuten Wertsteigerung. Umgekehrt ist eine Zinssenkung oft ein Signal für Trader, aus dem Markt auszusteigen, da die Rendite für gehaltene Investments geringer ausfällt, und die geringere Nachfrage verursacht so einen Wertverfall.
Trader, die auf den internationalen Devisenmärkten unterwegs sind, sind daher gut beraten, die Entscheidungen der Zentralbanken im Blickfeld zu behalten. Dazu veröffentlichen die Institutionen regelmäßig Minuten ihrer Sitzungen sowie Statements zu ihren Entscheidungen. Unmittelbar nach der Veröffentlichung solcher Daten kommt es häufig zu erhöhten Volatilitäten, insbesondere wenn die Ankündigung anders ausfällt als vom Markt erwartet. CFD Broker wie beispielsweise IG bieten außerdem ein umfangreiches Angebot aus Forex News und Analysen sowie Schulungsmaterial, um ihre Kunden optimal auf ihrem Weg durch die Finanzmärkte zu begleiten.
Gegenwärtig hat die europäische Zentralbank in der Hoffnung, die Wirtschaft endlich wieder in Schwung zu bringen und den Kreditfluss nach Südeuropa anzuregen, gerade erneut den Leitzins auf historische 0,10% gesenkt, und auch Japan bekennt sich weiterhin zu seiner expansiven Geldpolitik. Gleichzeitig werden aus Großbritannien und den USA andere Stimmen laut: Gute Konjunkturdaten aus beiden Ländern und eine langsam anziehende Inflation lassen darauf schließen, dass die Bank of England und die Federal Reserve bald einen Schritt in die entgegengesetzte Richtung machen werden. Ob diese Maßnahmen erfolgreich sein werden oder nicht, lässt sich derzeit noch schwer erkennen. Auf den Forexmärkten haben sich jedoch schon einige Auswirkungen gezeigt: Der EUR/USD befindet sich seit Anfang Mai im freien Fall, während Sterling entschlossen immer weiter Boden gutmacht. Entsprechend den Absichten des japanischen Premiers Shinzo Abe verliert der japanische Yen gegenüber allen wichtigen Währungen weiterin kräftig an Boden.