Deutsche Konsum REIT: Mehr als 200 Millionen Euro Verlust
Deutsche Konsum REIT bilanziert vorläufigen Zahlen zufolge aufgrund hoher Abschreibungen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 einen Verlust von mehr als 202 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte man noch ein Ergebnis von mehr als 60 Millionen Euro eingefahren. Die Dividende fällt infolge des Verlustes aus: Es könne „für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 kein Dividendenvorschlag unterbreitet werden”, so das Unternehmen aus Potsdam, das in Einzelhandelsimmobilien investiert.
Hintergrund sind zum einen die Folgen der deutlich gestiegenen Zinsen. Laut einer vorläufigen Bewertung des Immobilienportfolios durch einen externen und unabhängigen Bewerter wird ein Wertrückgang um circa 9 Prozent bilanziert. „Das Portfolio wird zum Stichtag 30. September 2023 mit EUR 997 Mio. bewertet (30. September 2022: EUR 1.051 Mio)”, so Deutsche Konsum am Freitagnachmittag. Weitere Ergebnisbelastungen ergeben sich aus Steuerzahlungen (wir berichteten).
Pikant ist zudem ein anderes Detail: So wertet Deutsche Konsum REIT eine Darlehensforderungen gegenüber der Obotritia Capital KGaA in Höhe von derzeit 65,7 Millionen Euro auf nur noch rund 30 Millionen Euro ab.
Obotritia ist größter Einzelaktionär von Deutsche Konsum und Rolf Elgeti zuzurechnen, der zugleich bei Deutsche Konsum lange als Vorstand agierte und nun dem Aufsichtsrat angehört - bis Mitte November kurzem als AR-Chef. An der Börse gab es zuletzt deutliche Kritik aufgrund der Interessenskonflikte bei Elgeti in Zusammenhang mit Ausleihungen, die nun wertberichtigt werden müssen.