Börse am Morgen: About You, BMW, Coca Cola und PepsiCo - Nord LB
Die Preise für den Bau konventionell gefertigter Wohngebäude sind nach Angaben des statistischen Bundesamtes im August 2023 y/y um 6,4% gestiegen. Gegenüber Mai 2023, dem vorherigen Berichtsmonat, legten die Preise im August um 0,2% zu. Im Mai waren die Baupreise im Jahresvergleich noch um 8,8% gestiegen. Die Preise für Rohbauarbeiten kletterten im August y/y um 3,1%, darunter Mauerarbeiten um 5,3% und Betonarbeiten um 0,2%. Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten waren 7,2%, Erdarbeiten 7,6% teurer. Zimmer- und Holzbauarbeiten verbilligten sich dagegen um 2,5% gegenüber dem Vorjahr. Um 9,0% teuerer waren Ausbauarbeiten, darunter Tischlerarbeiten (+8,0%), Heizungsanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (+12,1%) und Wärmedämm-Verbundsysteme (+9,9%). Die Neubaupreise für Bürogebäude erhöhten sich ebenfalls um 6,4%, diejenigen für gewerbliche Betriebsgebäude um 5,7% und der Straßenbau verteuerte sich um 8,2% gegenüber August 2022.
Tagesausblick
Heute kommen die US-Produzentenpreise quasi als erstes „Mosaiksteinchen“ für die Preistendenzen im Berichtsmonat September für die USA auf den Tisch. Sie können bereits am Nachmittag gute Hinweise auf die zu erwartenden Veränderungen für die eigentlich marktrelevanteren US-Verbraucherpreise liefern, welche dann morgen veröffentlicht werden. Die US-Produzentenpreise erwarten wir mit einem Anstieg um 0,3% M/M bzw. 1,6% Y/Y. Die Kernrate dürfte um 0,2% M/M bzw. 2,3% Y/Y angezogen haben. An der grundsätzlichen Tendenz wird sich also offenbar nicht ganz so viel verändert haben. Einen ähnlichen Eindruck dürften dann demnach auch die Inflationsdaten morgen hinterlassen, so dass die Federal Reserve keine ganz eindeutigen Argumente weder für ein Abwarten noch für eine weitere Zinsanhebung zu erhalten scheinen. Es bleibt damit wohl bis zur nächsten FOMC-Sitzung am 1. November spannend.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den starken Kursanstiegen vom Montag kam es bei deutschen Anleihen gestern zu leichten Gewinnmitnahmen. Auch am US-Anleihemarkt gaben die Kurse zunächst nach, zum Handelsende wurden die Verluste aber wieder weitgehend aufgeholt.
Gestützt durch die positive Entwicklung der Wall Street am Montagabend ging der DAX gestern auf Erholungskus. Das durch die Flucht in sichere Häfen (z.B. Staatsanleihen) sinkende Zinsniveau stützte die Aktienmärkte zusätzlich. Außerdem gab es Aussagen einiger Fed-Notenbanker, die Zinshoffnungen machten. Hiervon profitierten erneut die amerikanischen Aktienmärkte. DAX +1,95%; MDAX +2,25%; TecDAX +2,33%, Dow Jones +0,40%; S&P 500 +0,52%; Nasdaq Comp. +0,58%.
Unternehmen
Der Online-Händler About You konnte die schwache Konsumlaune im abgelaufenen Quartal durch seinen Sparkurs ausgleichen. Während der Umsatz in Q2 2023/24 y/y um 2,1% auf EUR 439,6 Mio. zulegte, blieb er deutlich hinter dem Q1-Wert von EUR 504,1 Mio. zurück. Der bereinigte operative Verlust ging dagegen deutlich von EUR 42,8 Mio. im Vorjahr auf nunmehr EUR 12,9 Mio. zurück. In seinem Ausblick geht das Unternehmen nunmehr davon aus, im GJ 2023/24 ein Umsatuwachstum in der unteren Hälfte der angepeilten Spanne von 1% bis 11% zu erreichen. Man geht aber weiter davon aus, operativ die Gewinnschwelle zu erreichen. Florierende Geschäfte in Europa und Amerika sorgten beim
BMW-Konzern in Q3 für ein Absatzplus von y/y 5,8%. Insgesamt wurden 621.699 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und RollsRoyce verkauft, darunter 93.931 (+79,6%) Elektroautos. Das Unternehmen erwartet, die Wachstumsziele für 2023 erreichen zu können. Wermutstropfen ist aber ein Absatzrückgang um 1,8% im wichtigsten Einzelmarkt China.
PepsiCo erhöhte gestern zum dritten Mal für dieses Jahr seine Gewinnprognose für das GJ 2023. Für den Gewinn je Aktie (core profit) wird nun ein Wert von USD 7,54 angepeilt. Mehrfache Preiserhöhungen und eine robuste Nachfrage machten dies möglich. In Q3 stiegen die Durchschnittspreise um 11%, während das organische Umsatzvolumen um 2,5% zurückging. Nicht nur die PepsiCo-Aktie sondern in der Folge auch diejenige von Coca Cola profitierte von der Prognoseanhebung.
Devisen & Rohstoffe
Nach der US-Dollar-Stärke zu Wochenbeginn, konnte sich der Euro-Kurs gestern etwas erholen. Er pendelte zuletzt um die Marke von 1,06 USD.
Am Ölmarkt kam es nach dem starken Anstieg des Vortages zu leichten Gewinnmitnahmen.
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