Voltabox bleibt eine Enttäuschung für Aktionäre - paragon nun für Automotive verantwortlich
Die Entwicklungen bei Voltabox bleiben eine einzige Enttäuschung für die Aktionäre, darunter auch Großaktionär paragon. Dieser will sich seit Monaten von seinem Anteil an Voltabox trennen, doch die Verhandlungen ziehen sich hin - bisher ohne Abschluss.
Die paragon-Tochter muss einen deutlich höheren EBITDA-Verlust für 2020 ausweisen als vorläufig gemeldet. Hintergrund ist die Nutzung von Altmaterialien unter Buchwert, wodurch das EBITDA für 2020 bei einem Verlust von 24,2 Millionen Euro liegen wird. Zuvor hatte die Gesellschaft 8,1 Millionen Euro EBITDA-Verlust angekündigt. Man hatte die Effekte zunächst als Wertminderungen ausgewiesen, womit diese nicht im EBITDA erfasst gewesen wären. Am 20. Juli soll dann endlich der Geschäftsbericht für 2020 vorliegen, zeitgleich will man auch Zahlen zum ersten Quartal 2021 melden.
Zudem stehen mal wieder massive Umstrukturierungen bei Voltabox an. Man werde sich auf das Industriegeschäft konzentrieren und das Geschäft mit Automotive-Kunden paragon überlassen. Diese werde damit exklusiver Lizenznehmer der neuen Flow-Shape-Design-Technologie von Voltabox für Pkw, Lkw und Zweiräder. Zudem will sich Voltabox von der Verluste schreibenden US-Tochtergesellschaft trennen. Der Verkaufsprozess sei angestoßen worden, so das Unternehmen.
Voltabox muss nicht nur ankündigen, sondern auch liefern!
„Sowohl die Konzentration von Voltabox auf industrielle Anwendungen in den Branchen Intralogistik, Busse, Bau- und Landmaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie stationäre Energieversorgung als auch der zukünftige regionale Schwerpunkt Europa sind als Vorbereitung auf den erwarteten Wechsel des Ankeraktionärs zu sehen”, so das Unternehmen aus Delbrück. Man rechne damit, „dass das Vorhaben noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden kann” - der Verkauf, der eigentlich schon 2020 abgeschlossen werden sollte, verzögert sich also weiter und man darf gespannt sein, ob dieser jemals abgeschlossen werden kann.
Derweil macht Voltabox bereits wieder in Optimismus. Das Bus-Geschäft erhole sich, heißt es. Treiber sei hier das Umrüstgeschäft von herkömmlichen Dieselbussen, Voltabox liefert dazu Hochvolt-Batterien an den Kooperationspartner e-troFit. Man habe darüber hinaus „signifikante technologische Fortschritte im Bereich der Automotive-Starterbatterien auf Lithium-Ionen-Basis verzeichnen können. Die Gesellschaft erhält derzeit zahlreiche Anfragen, woraus bereits erste Musteraufträge gewonnen wurden”, so das Unternehmen.
Nur: Das Schüren von - bisher reichlich enttäuschten - Hoffnungen mit entsprechendem Vokabular in den Meldungen ist bei Voltabox nicht neu. Zuletzt feierte man das Flow-Shape Design groß als Revolution, das nun recht kleinlaut an paragon auslizenziert wird. Voltabox sollte also endlich mal auf die großen Ankündigungen auch abliefern, statt die Anleger wiederholt zu enttäuschen.