Siemens: Energy-Sparte soll weiter noch 2020 an die Börse - Quartalszahlen rückläufig
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 hat Siemens einen im Vorjahresvergleich nahezu unveränderten Umsatz von 14,2 Milliarden Euro erzielt. Den Auftragseingang beziffert das Münchener Unternehmen auf 15,2 Milliarden Euro nach 16,5 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Deutlich stärker fielen die Ergebnisse des DAX-Konzerns: Während das Minus beim angepassten EBITA im industriellen Geschäft mit 18 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro vergleichsweise noch einigermaßen moderat ausfällt, meldet Siemens beim Gewinn nach Steuern einen Einbruch um 64 Prozent auf 697 Millionen Euro. In den fortgeführten Aktivitäten ist der Quartalsüberschuss um 41 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro abgerutscht.
„Trotz der Coronavirus-Pandemie (COVID-19) gelang es Siemens im Q2 GJ 2020, seine Fertigungsstandorte und Lieferketten annähernd auf normalem Niveau zu betreiben; gleichwohl waren Volumen, Ergebnis und Zahlungsströme spürbar durch die Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt”, meldet der DAX-notierte Konzern am Freitag zum Geschäftsverlauf im vergangenen Kalenderquartal. Bei der Ergebnisentwicklung sind zudem Sondereffekte zu berücksichtigen: So profitierte Siemens im Vorjahresquartal von einem Veräußerungsgewinn, während im zurückliegenden Quartal unter anderem eine höhere Kreditrisikovorsorge in der Finanzsparte als Folge der Corona-Krise sowie steuerliche Effekte das Ergebnis belasteten.
„Börsengang von Siemens Energy vor dem Ende des Geschäftsjahrs 2020”
„Wir erwarten im dritten Quartal unseres Geschäftsjahrs die Talsohle zu erreichen. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter steht für uns weiterhin an oberster Stelle, während wir unsere Geschäftsaktivitäten fortsetzen, wo immer wir das verantwortungsvoll tun können”, sagt Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, zum Ausblick. Aufgrund der Pandemie-Folgen wird das Geschäftsjahr 2019/2020 für Siemens allerdings schlechter als erwartet ausfallen - die Gesellschaft zieht daher ihr bisherige Prognose zurück. Man erwarte nun einen moderaten Umsatzrückgang, eine neue Gewinnprognose legt man nicht vor.
Keine Veränderung gibt es aber beim geplanten Börsengang der Energy-Sparte: „Wir halten an der Abspaltung und dem Börsengang von Siemens Energy vor dem Ende des Geschäftsjahrs 2020 fest. Daraus erwarten wir einen Abspaltungsgewinn, der innerhalb der nicht fortgeführten Aktivitäten gezeigt wird, dessen Höhe noch nicht zuverlässig vorhergesagt werden kann”, so Siemens am Freitag.