USA: Robuster BIP-Zuwachs - Wachstumszenit vorläufig überschritten - VP Bank Kolumne
Das US-BIP legt im dritten Quartal um 3.5 % (auf das Jahr hochgerechnet) gegenüber dem Vorquartal zu. Der BIP-Zuwachs fällt robust aus, doch an die Wachstumsvorgabe des zweiten Quartals kann nicht mehr angeknüpft werden. Zu den Wachstumstreibern gehörten der private Konsum und die Investitionen. Aber auch der Lageraufbau hat massgeblich zum Zuwachs beigetragen. Der Aussenbeitrag dämpfte hingegen das Wachstum.
Vorausschauend gilt: Das Wachstum hat vorerst seinen Zenit überschritten. Die Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter zeigten zuletzt unter Herausrechnung der volatilen Bestellungen im Militär- und Luftfahrtbereich klare Schwächetendenzen. Die nachgebende globale Exportentwicklung hinterlässt somit auch ihre Bremsspuren in den USA. Dies haben sich übrigens die USA selbst zuzuschreiben, denn die vom Weissen Haus ausgelösten Handelsstreitigkeiten hemmen die globale Investitionsbereitschaft und lasten auf der Exportentwicklung.
Darüber hinaus gilt: Die zuletzt schleppende Entwicklung der US-Hausverkäufe bremst die Bauinvestitionen. Die straffere Zinspolitik der US-Notenbank dürfte sich hierin bereits schon negativ manifestieren. Triebfeder der US-Wirtschaft bleibt aber bis auf Weiteres der private Konsum. Die gute Beschäftigungssituation heizt die Kauflaune an.
Die USA schalten also beim Wachstum in einen kleineren Gang. Dies hat aber durchaus auch positive Aspekte: Ein gemässigteres Wachstum vermeidet eine Überhitzung. Die Fed wird also nicht gezwungen sein, von ihrem Kurs der lediglich moderaten Zinsanhebungen abzuweichen.