Am Morgen: Airbus, Ceconomy, Daimler und Lufthansa im Fokus - Nord LB Kolumne
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für Deutschland ist im Oktober lediglich um 0,2 auf 54,5 Punkte gefallen. Experten hatten durchschnittlich einen schärferen Rückgang auf 53,2 Zähler erwartet. "Die deutsche Wirtschaft hält sich angesichts der zweiten Corona-Infektionswelle erfreulicherweise ziemlich wacker", sagte Markit-Ökonom Smith. Vor allem die Komponente Industrie, die um 1,6 auf 58,0 Punkte stieg, half dabei, während die Dienstleistungen (-1,7 auf 48,9 Punkte) das Sorgenkind bleiben.
In der Eurozone ist die Wirtschaft im Oktober geschrumpft. Der Markit-Composite-Index sank hier auf 49,4 (50,4), blieb damit aber weitgehend im Rahmen der Prognosen. Auch in der Eurozone sehen die Firmen in der Umfrage die Industrie (54,4 Punkte nach 53,7 Zählern im Sep.) wachsen, während der Dienstleistungssektor mit 46,2 Pkt. (Sep.: 48,0) deutlich abbaut.
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen tendierten nach zunächst leichter Schwäche fast unverändert. Die generelle Unsicherheit hat am Nachmittag geholfen, die Verluste vollständig aufzuholen. US-Staatsanleihen drehten nach schwachem Beginn ins Plus.
Aktienmarkt
Zum Wochenausklang tendierte der deutsche Aktienmarkt erneut uneinheitlich. Während die Standardwerte gefragt waren, ging es für Tech-Titel nach unten. DAX +0,82%, MDAX +0,33%, TecDAX -0,76%.
Die Aussage des Flugzeugbauers Airbus, sich und die Zulieferer auf mögliche Produktions-Steigerungen ab dem kommenden Sommer vorzubereiten, sorgte bei Werten aus der Branche für Auftrieb. Airbus legten 4,38% zu, MTU gewannen an der DAX-Spitze 6,71% und Lufthansa rückten 4,63% vor.
Das andauernde Gezerre im Streit um ein neues US-Konjunkturpaket und durchwachsene Unternehmensdaten zum abgelaufenen Quartal haben die Anleger am US-Aktienmarkt vorsichtig bleiben lassen. Dow Jones -0,10%, S&P 500 +0,34%, Nasdaq-Comp. +0,37%• Der Nikkei-225 startete nahezu unverändert in die neue Woche.
Unternehmen
Daimler hat in Q3 bei einem Umsatz von 40,3 (43,3) Mrd. EUR das Ergebnis steigern können. Das EBIT verbesserte sich um 14% auf 3,070 Mrd. EUR, das Konzernergebnis stieg auf 2,158 (1,813) Mrd. EUR. Die gute Ergebnisentwicklung führte der Autobauer u.a. auf verbesserte Märkte (v.a. China) und strenge Kostendisziplin zurück. Vor dem Hintergrund der jetzt veröffentlichten Zahlen rechnet der Konzern nun für das Gesamtjahr mit einem EBIT auf Vorjahresniveau, auch wenn Absatz und Umsatz deutlich unter dem 2019-er Wert liegen werden. Voraussetzung der Prognose ist, "dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten Märkten weiter normalisieren und es insbesondere zu keinen neuerlichen Rückschlägen infolge der COVID-19-Pandemie kommt," hieß es weiter.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Homeoffice-Produkten und Haushaltsgeräten hat der Elektronik-Handelskette Ceconomy in Q4 um 7,9% auf 5,3 Mrd. EUR steigende Erlöse beschert. Im Gesamtjahr 2019/20 lag der Umsatz nach vorläufigen Zahlen bei 20,8 Mrd. EUR (-1,4%). Das bereinigte EBIT erreichte im Gesamtjahr rund 230 (403) Mio. EUR.
Beim Autobauer Renault ist der Konzernumsatz in Q3 um 8,2% auf 10,374 Mrd. EUR zurückgegangen. Mit weltweiten Auslieferungen von über 806.000 Fahrzeugen habe die Gruppe 6% weniger Autos abgesetzt als vor Jahresfrist, teilte Renault mit.
ABB hat in Q3 leichte Einbußen beim Auftragseingang (-9% auf 6,1 Mrd. US-$) und beim Umsatz (-4% auf 6,6 Mrd. US-$) verzeichnet. Dagegen schoss der Konzerngewinn aufgrund des Verkaufs des Stromnetzgeschäfts (Buchgewinn v. St.: 5,3 Mrd. US- $) auf 4,5 (0,515) Mrd. US-$ nach oben. ABB rechnet für Q4 bei Auftragseingängen und Umsatzwachstum aufgrund der CoronaPandemie mit einer weiterhin schwierigen Situation.
Devisen
Besser als erwartet ausgefallene europ. Einkaufsmanagerindizes (v.a. in Deutschland) haben den Euro begünstigt. Hinzu kamen freundliche Aktienmärkte, die den Trend verstärkten.
Öl / Gold
Die robuste Stimmung für die Industrie der Eurozone und die grundsätzliche Bereitschaft Russlands zu Förderkürzungen haben bei den Ölpreisen zunächst für kleine Gewinne gesorgt. Aussagen Libyens, die Fördermenge erhöhen zu wollen, kehrten den Trend im Verlauf um und sorgten letztendlich für Verluste. Gold schloss nahezu unverändert.