Steinhoff: Großaktionär kritisiert Unternehmen heftig
Steinhoffs südafrikanischer Großaktionär, der Government Employees Pension Fund hält knapp 10 Prozent an der Steinhoff International Holdings, äußert sich kritisch unter anderem zur Personalsituation im Vorstand des Konzerns. Der Pensionsfonds äußert am Mittwoch Unbehagen aufgrund eines Mangels an Unabhängigkeit im Management des Möbelkonzerns. Dies betrifft insbesondere die Person Christo Wiese: Man sieht mögliche Interessenskonflikte bei Wiese, der nach dem Abgang des bisherigen Vorstandschefs Markus Jooste als Interims-CEO die Aufklärung des möglichen Bilanzskandals führen muss und zuvor Aufsichtsratschef war und zugleich Großaktionär der Gesellschaft ist. Zuletzt hatten sich Analysten hierzu bereits kritisch geäußert und angemerkt, dass Wiese selbst Gegenstand laufender Ermittlungen werden könnte.
Der Großaktionär will nun auf die Entsendung eigener Vertreter in das Management pochen - jeweils zwei Non-Executive-Directors will man in die Boards bei Steinhoff und dessen südafrikanischer Gesellschaft STAR entsenden. Zudem will man an dem Komitee beteiligt werden, das den potenziellen Bilanzskandal aufklären soll - weiter sind hier die wesentlichen Details völlig unklar, während der Konzern versucht, das operative Geschäft und die Liquiditätslage stabil zu halten und dabei zuletzt Fortschritte erzielt haben soll - wir berichteten.
Im XETRA-Handel an der Frankfurter Börse notiert die Steinhoff Aktie bei 0,602 Euro mit 19,73 Prozent im Minus.