Volkswagen: Fliegt Winterkorn nach US-Skandal?
Kommt es heute zu einem heftigen Kurssturz der Volkswagen Aktie? Der Skandal um per Software manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieselautos und dem damit einhergehenden Verstoß gegen US-Umweltgesetze hat jedenfalls die Schlagzeilen rund um den Konzern seit dem Wochenende fest im Griff. Die Wolfsburger werden nun erst einmal einige Modelle in den USA nicht verkaufen – doch die kurzfristigen Auswirkungen auf die nächsten Verkaufszahlen dürften das kleinste Problem in der Affäre sein.
Der Volkswagen-Konzern musste nun einräumen, dass man bei den Abgasmessungen manipuliert hatte – entsprechende Vorwürfe der US-Umweltbehörde wurden bestätigt. Es drohen nicht nur milliardenschwere Geldbußen für die Norddeutschen, bis zu 18 Milliarden Dollar werden genannt. Schwer wiegt aber vor allem der Imageverlust des DAX-notierten Autobauers, der auch auf die anderen deutschen Diesel-Fahrzeugproduzenten ausstrahlt, die in den USA aktiv sind. Wer soll nach der Aufdeckung der Affäre dessen Zahlen aus Messungen noch trauen? Schon jetzt wächst der politische Druck, dass die Behörden in Deutschland den Fall prüfen sollen. Pikant in dem Zusammenhang ist die Beteiligung des Bundeslandes Niedersachsen an dem Unternehmen, was dem Skandal eine weitere politische Note verpasst.
VW-Chef Martin Winterkorn will selbst mit einer externen Prüfung für Aufklärung sorgen. Der Manager geht damit in die Offensive – er weiß, dass die Affäre um die Manipulationen trotz des gerade erst gegen Ferdinand Piech gewonnenen Machtkampfes und der gerade erst erfolgten Vertragsverlängerung ihn seinen Job kosten könnte.
Derweil stürzt die DAX-notierte Vorzugsaktie von Volkswagen im vorbörslichen Handel am Montagmorgen auf Indikationen um 147,50/149,00 Euro ab – am Freitag war das Papier noch mit 162,40 Euro und 3,22 Prozent Kursverlust aus dem Handel gegangen.
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