E.On und RWE Aktien droht neuer Stress wegen der Atomkraftwerke
Ein Bericht des „Handelsblatt“ bringt am Freitag die Aktienkurse der Kraftwerksbetreiber E.On und RWE unter Druck. Die Zeitung berichtet unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass die Konzerne möglicherweise ihre milliardenschweren Rückstellungen für den Ausstieg aus der Kernenergie aufstocken müssten. Der Grund: Das niedrige Zinsniveau.
Im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Stresstest soll die Frage aufgekommen sein, ob die Rückstellungen mit zu hohen Zinssätzen abgezinst werden. Müssen die Konzerne diese Diskontierungsraten aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen senken, wären milliardenschwere Aufstockungen der Rückstellungen vonnöten. Von den Konzernen wird dies zurückgewiesen. „Natürlich können Sie beliebig mit Zinssätzen spielen und kommen dann zu unterschiedlichen Rückstellungen. Das sind aber Taschenspielereien“, zitiert das Handelsblatt E.On-Konzernchef Johannes Teyssen.
Die Folge des Berichtes an der Börse sind heute weiter fallende Aktienkurse bei E.On und RWE. Die E.On Aktie notiert am späten Vormittag bei 8,689 Euro mit 2,72 Prozent im Minus, das Tagestief ist bisher bei 8,655 Euro verzeichnet. Für die RWE Aktie geht es im bisherigen Handelsverlauf bis auf 12,105 Euro nach unten, am späten Vormittag liegt das Papier bei 12,185 Euro mit 2,36 Prozent in der Verlustzone. Damit erreichen beide DAX-notierten Papiere heute im Zuge ihrer laufenden Abwärtsbewegungen neue Tiefs.