Gerry Weber: Aktie rutsch ab – was ist hier los?
Am Freitag kommen keine guten Nachrichten von Gerry Weber. Der MDAX-notierte Modekonzern blieb im vergangenen Quartal hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Die Quittung folgt heute in Form deutlicher Kursverluste für die Gerry Weber Aktie. Nach XETRA-Start fällt diese bis auf 18,00 Euro und liegt aktuell etwas erholt bei 18,36 Euro mit 4,28 Prozent im Minus. Abzuwarten bleibt, ob das Papier die charttechnischen Unterstützungen oberhalb von 17,67 Euro bzw. 18,44/18,72 Euro im Tagesverlauf verteidigen bzw. wieder überschreiten kann.
Der Blick auf die Quartalszahlen: Steigende Kosten und Abschreibungen haben die Ergebnisse der Westfalen belastet, hinzu kommen Sonderfaktoren wie die Entwicklung in Russland und des russischen Rubels. Dagegen trage der Zukauf von Hallhuber Früchte, so Gerry Weber. Die Gesellschaft meldet für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2014/2015 einen Gewinneinbruch von 10,4 Millionen Euro auf nur noch 0,3 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern ist der Überschuss von 16 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro gesunken. Beim Umsatz weist Gerry Weber einen Anstieg von 187,2 Millionen Euro auf 197,8 Millionen Euro auf. Die Neunmonatszahlen weisen unter anderem einen Umsatzanstieg von 600 Millionen Euro auf 630,5 Millionen Euro aus, während sich der Gewinn unter dem Strich auf 22,2 Millionen Euro fast halbiert hat.
Gerry Weber bestätigt Prognose und will wieder profitabler werden
Die Prognose für das zu Ende gehende Geschäftsjahr bestätigen die Westfalen. Der Umsatz soll im hohen einstelligen Bereich wachsen, dagegen werde der operative Gewinn um 20 Prozent bis 25 Prozent fallen, heißt es. Man befinde sich in einer Umbruchphase, die länger als erwartet andauere, so das Unternehmen. Dabei hätten sich die „ungünstigen externen Rahmenbedingungen ebenfalls negativ auf den Ablauf und die Dauer des Transformationsprozesses ausgewirkt“, meldet Gerry Weber.
Der Umbruch werde noch für die nächsten bis zu 24 Monate Schwerpunkt der operativen Aufgaben sein, kündigt die Gesellschaft zudem an. Man habe „begonnen, um mittel- und langfristig Umsatz und Profitabilität der gesamten Gerry Weber Gruppe wieder zu steigern. Erste positive Effekte aus diesen Maßnahmen erwartet der Vorstand bereits im 4. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2014/15“.