Raiffeisen: Apple, Hewlett-Packard, Ölpreis und Anleihen im Blickpunkt
Nachdem sich die Eurogruppe und Griechenland auf eine Verlängerung des auslaufenden Hilfsprogramms einigen konnten, rückt zunehmen die Frage nach der in den nächsten Monaten auftretenden Finanzierungslücke in den Blickpunkt. So sagte gestern der griechische Finanzminister Varoufakis, dass Griechenland Schwierigkeiten haben werde, die fällig werdenden Verbindlichkeiten gegen- über dem IWF (März) und der EZB (Juli, August) bedienen zu können. Datenseitig stehen heute in den USA der Auftragseingang dauerhafter Güter sowie die Inflation im Blickpunkt. Während wir beim Auftragseingang von einem Rebound ausgehen, sollte die Inflation (% p.a.) im Jänner aufgrund des starken Ölpreisrückgangs ins negative Terrain gerutscht sein. In der Eurozone setzt sich der Reigen an Vorlaufindikatoren heute fort. So dürften sich das Industrie- und das Wirtschaftsvertrauen in der gesamten Eurozone im Februar verbessert haben. Die Marktteilnehmer sollten jedoch auch den Kredit- und Geldmengendaten für die Eurozone Beachtung schenken. Bei den Krediten an Unternehmen gehen wir von einem weiteren Anstieg aus, die Veränderungsrate der Geldmenge erwarten wir weitgehend unverändert. Auf dem Primärmarkt begab Italien gestern Geldmarktpapiere (6M, 0,09 %, EUR 7 Mrd.), während Deutschland (2020, Emissionsrendite -0,08 %, EUR 3,3 Mrd.) und Portugal (2025, 2,04 %, EUR 1,5 Mrd.) Anleihen begeben haben. Heute beabsichtigt Italien, Anleihen mit Fälligkeit 2019 (EUR 2,5 Mrd.), 2020 (variabel, EUR 1,75 Mrd.) sowie 2025 (EUR 4,5 Mrd.) zu begeben.
Aktienmärkte
Abermals gibt es an der New Yorker Börse einen Rekord zu feiern: gestern Abend war es der Dow Jones Industrials, der einen solchen verzeichnete. Mit dem S&P 500 und den Nasdaq Indizes ging es hingegen marginal bergab. Kräftige Unterstützung kam vonseiten der Aktien des zyklischen Konsums – allen voran McDonald’s (+3,9 %) – und des Energiesektors (aufgrund angestiegener Ölpreise). Belastet wurde die Indexentwicklung hingegen von Gewinnmitnahmen bei Apple (-2,6 %) sowie einem Kursrutsch von 9,9 % bei Hewlett-Packard, nachdem der zweitgrößte PC-Hersteller enttäuschende Umsätze berichtete und seine Erwartungen markant zusammenstutzte. In Japan stieg der Nikkei 225 Index heute Früh um mehr als ein Prozent um auf dem höchsten Stand seit rund 15 Jahren zu schließen. In Europa bricht gerade wieder eine Flut an Quartalszahlenveröffentlichungen herein. Die ersten Schlagzeilen dazu deuten darauf hin, dass einige Konzerne ihre Aktionäre insbesondere mit hohen Dividendenzahlungen bei Laune halten wollen. Es ist davon auszugehen, dass die positive Grundstimmung heute anhält und aufgrund der höheren Ölpreise speziell Energietitel zulegen können.
Credit-Märkte
Unity Media GmbH preiste gestern eine EUR 500 Mio. Anleihe (Rendite: 3,50 %, fällig 2027, Ba3/BB-, Non-Call 6 Jahre). Die Emission dient der Refinanzierung bestehender Schulden. Der US-Konzern Mondelez International (Oreo Kekse) platzierte neben einer GBP Anleihetranche drei EUR Tranchen mit 7-, 12- und 20-jähriger Laufzeit und einem Volumen von in Summe EUR 2 Mrd. (Rating: Baa1/BBB). Financials: Intesa Sanpaolo SpA brachte eine EUR 1,5 Mrd. Anleihe (MS+75 BP, Kupon: 1,125 %, fällig 2022, Baa2/BBB-/BBB+). Das Orderbuch lag bei rund EUR 5,6 Mrd. Danske Bank kam mit einem EUR 1 Mrd. Covered Bond bei MS-2 BP auf den Markt (Kupon: 0,25 %, fällig 2020, AAA/ AAA). Die Landesbank Hessen-Thüringen emittierte einen Öffentlichen Pfandbrief (Kupon: 0,10 %, fällig 2020, EUR 1 Mrd., Aaa/AAA). Auch in diesem Falle ist ein Abschlag gegenüber Mid-Swap (-17 BP) zu beobachten.
Zentral- und Osteuropa
- Aufgrund der Unmöglichkeit der Vermeidung einer weiteren Abschwächung der Hrywnja mittels der bereits eingeleiteten einschneidenden Maßnahmen stoppte die ukrainische Zentralbank gestern effektiv den Handel mit ihrer Währung.
- Die weit verbreitete Wahrnehmung eines gemäßigten Tonfalls in den jüngsten Kommentaren der Fed (Yellen-Anhörung vor dem Kongress) und der Fortschritt bei den Gesprächen bezüglich der Schulden Griechenlands sollten den CE/ SEE-Lokalwährungsanleihemärkten anhaltende Unterstützung bieten.