Deutsche Bank: Rückschlag nach der Postbank-News
Am späten Freitag gibt es von der Deutschen Bank Neuigkeiten zu einem lang andauernden Rechtsstreit. Dabei geht es um die Übernahme der Postbank im Jahre 2011. Minderheitsaktionäre hatten gegen den Squeeze-out-Preis geklagt, man wollte einen höheren Preis je Aktie erhalten. Das Oberlandesgericht Köln will einer aktuellen Klage offenbar in Teilen folgen, man hat einen Vergleich angeregt. Die Deutsche Bank hat keine Rückstellungen für diesen Fall gebildet, da man alle vorherigen Prozesse gewonnen hat. Ende August soll es ein Urteil geben, wenn man sich zuvor nicht geeinigt hat.
Jetzt will die Deutsche Bank Rückstellungen über 1,3 Milliarden Euro bilden. Das entspricht ungefähr dem Gewinn im ersten Quartal.
Aus Sicht der Analysten der DZ Bank ist eine solche Belastung für die Bank verkraftbar. Eine weitere Aufstockung der Rückstellung erscheint ihnen nicht notwendig. Andererseits dürfte die Rückstellung verhindern, dass die Bank rasch ein neues Aktienrückkaufprogramm auflegt. Das aktuelle Programm über 675 Millionen Euro dürfte hingegen fortgesetzt werden.
Die Analysten bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien der Deutschen Bank. Das Kursziel sinkt von 19,00 Euro auf 18,70 Euro.
Den Gewinn je Aktie sehen die Experten 2024 bei 2,90 Euro (alt: 2,95 Euro). Die Prognose für 2025 geht von 3,55 Euro auf 3,46 Euro zurück.
Die Aktien der Deutschen Bank verlieren heute 6,6 Prozent auf 15,448 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 48 Prozent zugelegt.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.