K+S: Dünger-Aktie ohne Kaufempfehlung
Für das zweite Quartal erwartet K+S ein EBITDA von rund 24 Millionen Euro. Dies gilt als Enttäuschung, rechnete der Markt doch mit 71 Millionen Euro. Das schwache Ergebnis hat mehrere Gründe. Die Kalipreise liegen unter den Erwartungen, zudem war die Nachfrage nach Kaliumchlorid geringer als erwartet. Auch muss ein China-Effekt berücksichtigt werden, da dort die Preise besonders niedrig ausfielen.
Positiv ist hingegen der freie Cashflow von rund 160 Millionen Euro. Hier stand der Konsens bei 116 Millionen Euro.
Aufgrund der Entwicklung im zweiten Quartal ist die EBITDA-Prognose für 2023 vermutlich nicht haltbar. Bisher erwartete K+S ein EBITDA von rund 800 Millionen Euro. Die neue Prognose liegt bei 600 Millionen Euro bis 800 Millionen Euro. Den freien Cashflow prognostiziert man zwischen 300 Millionen Euro und 450 Millionen Euro.
Zwei Faktoren können die Zahlen noch beeinflussen. In Kanada gab es jüngst einen Hafenstreik, der noch bis ins dritte Quartal logistische Probleme nach sich ziehen könnte und auch die Ausfuhr von Kali behindern kann. Möglich ist aber auch, dass der Streik bald fortgesetzt wird. Ferner kann es in wichtigen Märkten weiter eine Kaufzurückhaltung geben.
Die Analysten der DZ Bank stufen die Aktien von K+S (WKN: KSAG88, ISIN: DE000KSAG888, Chart, News) daher ab. Bisher gab es für die Aktie eine Kaufempfehlung, das Kursziel lag bei 20,00 Euro. In der neuen Studie sinkt das Kursziel auf 18,00 Euro. Das neue Rating lautet „halten“.
Die Unsicherheit am Markt ist aktuell groß. K+S hat zum dritten Mal die Prognose gekürzt, dies ist ein klares Signal. Allerdings sehen die Analysten auch Chancen, so ist die Nachfrage in Brasilien zuletzt angezogen. Auch sind die Agrarpreise wieder gestiegen, was Folgen für Dünger haben könnte.
Die Gewinnprognose je Aktie nehmen die Experten 2023 von 1,73 Euro auf 1,24 Euro zurück. Für 2024 wird ein Plus je Aktie von 1,00 Euro (alt: 1,25 Euro) erwartet.
Die Aktien von K+S geben 2,8 Prozent auf 17,34 Euro nach.