Merkur Privatbank: Aktueller Markt ist eine Chance
Anfang Mai hat die Merkur Privatbank Zahlen zum ersten Quartal publiziert. Demnach ist der Gewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit von 4,7 Millionen Euro auf 6,6 Millionen Euro angestiegen. Beim Gewinn gibt es ein Plus von 15 Prozent auf 2,3 Millionen Euro.
Merkur-Chef Marcus Lingel zeigt sich auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) von GBC mit dem Jahresauftakt zufrieden, es habe einen guten Start ins neue Jahr gegeben. Das Wachstum bewertet er insgesamt als stark, das lässt sich auch an der immer weiter steigenden Zahl der Mitarbeiter festmachen. 2022 sind rund 100 neue Mitarbeiter eingestellt worden. Bei aktuell 470 Angestellten will man zeitnah die Schwelle von 500 erreichen.
Die Probleme am Immobilienmarkt sind auch bei der Merkur Privatbank (WKN: 814820, ISIN: DE0008148206, Chart, News) spürbar. Hier geht man von einem niedriger ausfallenden Neugeschäft aus. Während seiner Präsentation auf der MKK macht Lingel deutlich, dass er damit rechnet, dass die Bereinigung am Immobilienmarkt bis Mitte/Ende 2024 dauern wird. Der aktuelle Markt sei für seine Bank jedoch eine Chance, während viele Konkurrenten eher die Risiken sähen. Man habe jedoch keine Angst und mache normal mit der Arbeit weiter.
Leasingbereich entwickelt sich positiv
Während der Immobilienmarkt derzeit schwächelt, kommen aus einem anderen Bereich verstärkt Impulse: dem Leasinggeschäft. Hier sind es momentan vor allem Fahrräder, die die Aufmerksamkeit erregen. Viele Unternehmen statten ihre Mitarbeiter auch im Zuge der Klimadebatte mit Zweirädern aus.
Nicht zufrieden zeigt sich Lingel auf der MKK mit dem Kurs der Merkur-Aktie. In den vergangenen zwölf Monaten schafft das im m:access notierte Papier ein Plus von rund 5 Prozent, blickt man auf die vergangenen sechs Monaten, sind es 15 Prozent. Im Vergleich zum Branchenkrösus Deutsche Bank ist das gar nicht mal so übel. Deren Aktie kommt in den entsprechenden Zeiträumen auf 3 Prozent bzw. -4 Prozent. Dennoch ist der Kurs der Merkur Privatbank nach Ansicht von Lingel nicht dort, wo er sein könnte bzw. sollte.
Lingel sieht seine Gesellschaft als stabilen Anker im Bankenbereich. Man stehe für Kontinuität und Stabilität, so der Bankchef. Dies zeigt sich auch bei der Dividende. Diese soll wie im Vorjahr bei 0,45 Euro je Aktie liegen.
Für das neue Jahr ist Lingel auf der Konferenz wenig überraschend sehr positiv gestimmt. Ähnlich klingt dies bei der offiziellen Prognose der größten inhabergeführten Privatbank in Süddeutschland. Man rechnet für 2023 mit einer Ertragssteigerung.