Leoni: Das Aus wird konkret
Bei Leoni haben sich die wichtigen Parteien auf ein finanzielles Sanierungskonzept geeinigt. Dies hatte sich bereits Ende März abgezeichnet. Auch wichtige Schuldscheingläubiger haben dem Konzept zugestimmt. Damit ist, so das Unternehmen, die notwendige Mehrheit für die Umsetzung der Sanierung gesichert. Auch der Aufsichtsrat hat heute zugestimmt.
Konsortialsdarlehensgeber und Schuldscheindarlehensgläubiger übertragen 50 Prozent ihrer Forderungen an eine neue Gesellschaft, die von Stefan Pierer gegründet wird. Noch unschlüssige Gläubiger können der Lösung ebenfalls beitreten oder sie verzichten auf einen entsprechenden Forderungsbetrag. Der Gesamtbetrag aller zu übertragenden oder zu verzichtenden Forderungen beläuft sich auf 708 Millionen Euro.
Ds Grundkapital von Leoni soll auf 0 Euro herabgesetzt werden. Danach soll die neue Gesellschaft über eine Barkapitalerhöhung mit Sachagio 150 Millionen Euro einbringen und dafür neue Leoni-Aktien erhalten. Gleichzeitig verzichtet die Gesellschaft auf die erworbenen Forderungen von bis zu 708 Millionen Euro.
Nur die neue Pierer-Gesellschaft kann die neuen Aktien zeichnen. Damit wird diese Gesellschaft Alleingesellschafter von Leoni. Die Notierung der Leoni-Aktien an der Börse wird enden. Die Konsortialdarlehensgeber und die Schuldscheingläubiger haben durch einzuräumende Wertaufholungsinstrumente letztlich eine wirtschaftliche Beteiligung von 45 Prozent an Leoni. Banken werden eine Brückenfinanzierung von 60 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
All dies soll in den kommenden Monaten umgesetzt werden.
Neuer CEO von Leoni soll Klaus Rinnerberger werden. Er ist derzeit Vorsitzender des Aufsichtsrates. Bis zum Amtsantritt von Rinnerberger wird CRO Hans-Joachim Ziems den Posten des Vorstandssprechers ausüben.
Trotz des anstehenden Aus der Börsennotierung gewinnen die Aktien von Leoni 137 Prozent auf 0,548 Euro.