Leoni: Aktionäre werden mit Totalverlust herausgedrängt
Bei der Sanierung von Leoni werden Aktionäre der Gesellschaft wohl leer ausgehen. Man befinde sich mit den Finanzgläubigern und Stefan Pierer als strategischem Investor in fortgeschrittenen Verhandlungen über ein finanzielles Sanierungskonzept, meldet das Nürnberger Unternehmen am Mittwoch. Eine Einigung stehe kurz bevor.
„Eine von Dipl.-Ing. Stefan Pierer mittelbar gehaltene Gesellschaft würde nach einer vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals der Leoni AG auf 0 Euro im Wege einer Barkapitalerhöhung mit nachfolgendem Sachagio einen Betrag von 150 Millionen Euro gegen Ausgabe neuer Aktien der Leoni AG einbringen”, so Leoni unter anderem zu den Planungen. Zudem sollen Finanzforderungen gegen die Leoni AG im Volumen von 708 Millionen Euro eingebracht werden, was das Unternehmen entsprechend entschulden würde.
Das fränkische Unternehmen bezeichnet das Konzept als „die einzige verbleibende Sanierungslösung”. Die bisherige Leoni-Aktionäre wären damit herausgedrängt. Zugleich werde damit die Börsennotierung des Unternehmens enden.
Da Leoni nicht mit der Zustimmung der Hauptversammlung für das Konzept rechnet, wolle man dies unter Anwendung des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes umsetzen. Die hierfür notwendigen Mehrheiten sollen bereits als gesichert gelten, so das Unternehmen am Mittwoch. Offen seien noch die Zustimmung der Bürgen, unter anderem gehört der Bund zu dieser Gruppe.
Aktuell ist die Leoni-Aktie (WKN: 540888, ISIN: DE0005408884, Chart, News) vom Börsenhandel noch mindestens bis 13.55 Uhr ausgesetzt, dann soll die Restart Auction beginnen. Zuletzt wurde im XETRA-Handel ein Kurs von 2,824 Euro notiert.