Smartbroker Holding: Völlige Kehrtwende beim Smartbroker 2.0
Vor wenigen Tagen auf dem Eigenkapitalforum (EKF) der Deutschen Börse in Frankfurt klang bei der Smartbroker Holding alles noch ganz normal. Der Smartbroker 2.0 werde weiter entwickelt, die Kosten für die Entwicklung sollen bis Jahresende bei insgesamt rund 20 Millionen Euro liegen. Im kommenden Jahr sollten nochmals mehrere Millionen Euro in den Smartbroker investiert werden. Mitte 2023 sollte der Smartbroker 2.0 dann gelauncht werden, so Finanzvorstand Roland Nicklaus auf dem Investorentreffen.
Die Erweiterung der Bafin-Lizenz war während seiner Präsentation kein großes Thema. In den Wochen davor war jedoch immer wieder zu hören, dass man in fortlaufenden Gesprächen mit der Behörde sei. Es sei jedoch unklar, wann die BaFin grünes Licht geben. Möglich sei dies noch in 2022, wahrscheinlicher wäre jedoch eine Lizenzerweiterung im Frühjahr 2023.
Kooperation mit der Baader Bank ...
Jetzt haben sich die Pläne für den Smartbroker 2.0 völlig geändert. Die Berliner haben einen Kooperationsvertrag mit der Baader Bank abgeschlossen. Die Süddeutschen werden die neue Partnerbank für die Realisierung und die Weiterentwicklung des Smartbroker 2.0. So war das bisher nicht vorgesehen, man wollte den neuen Smartbroker laut früheren Plänen allein und eigenständig betreiben. Wieso es zur Strategieänderung kommt, sagen die Betreiber des Smartbrokers bisher noch nicht.
Bestätigt wird hingegen, dass der Smartbroker 2.0 Mitte 2023 an den Markt kommen soll. An diesem Zeitplan hat sich somit nichts geändert. Ob man den laufenden Antrag auf eine Lizenzerweiterung bei der BaFin weiterverfolgt, wird derzeit geprüft. Hier könnte es also einen Rückzieher geben, wodurch man sich auch in Zukunft von einer Bank abhängig machen würde.
... soll eigene Transaktionsplattform beim Smartbroker ersetzen
Klar ist, dass man die Entwicklung einer eigenen, vollständigen Transaktionsplattform nicht mehr weiterverfolgt. Damit sind auch die eigenen Lizenzerweiterungspläne eigentlich irrelevant. Künftig setzt man auf eine Kooperation mit der Baader Bank, die den bisherigen Partner DAB ersetzen soll.
Da man den Plan der eigenen Plattform aufgibt, muss man eine Sonderabschreibung auf bereits aktivierte Entwicklungskosten über rund 5 Millionen Euro vornehmen.
Die Aktien des Smartbrokers (WKN: A2GS60, ISIN: DE000A2GS609, Chart, News) geben auf Tradegate mehr als 6 Prozent auf 8,11 Euro nach.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Smartbroker Holding AG.