Valneva baut wegen COVID-19 Impfstoff-Flop Arbeitsplätze ab - Verlust geht zurück
Für die ersten neun Monate 2022 meldet das Biotech-Unternehmen Valneva einen Umsatzanstieg von 70 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro. Die Produktverkäufe beziffert der Impfstoff-Hersteller mit 74,4 Millionen Euro gegenüber 45,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis ist der EBITDA-Verlust von 228 Millionen Euro auf 38 Millionen Euro zurück gegangen. Valneva meldet einen Nettoverlust von 99 Millionen Euro gegenüber 246 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Die Cash-Position von Valneva (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News) per Ende September liegt bei 261 Millionen Euro. „Die Einwerbung von mehr als 100 Millionen Euro im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld, die Gewinnung neuer Investoren und die Unterstützung durch unsere bestehenden Aktionäre unterstreichen deutlich den Wert der Fundamentaldaten des Unternehmens, seiner F&E-Pipeline und unserer strategischen Ambitionen”, so Valneva-Chef Thomas Lingelbach zur jüngsten Kapitalerhöhung von Valneva, die erst nach dem Stichtag für die Quartalsbilanz durchgeführt wurde, damit in den Zahlen nicht enthalten ist.
„Wir werden die strategischen Prioritäten des Unternehmens weiterhin mit Nachdruck verfolgen. Dazu gehören das Vorantreiben unseres Chikungunya-Impfstoffkandidaten bis zur Marktzulassung und Markteinführung, der Abschluss der Phase-3-Studie für unseren Borreliose-Impfstoffkandidaten, die Weiterentwicklung der präklinischen Vermögenswerte und die Konzentration auf die Stärkung unserer klinischen Pipeline”, so Lingelbach weiter. Man wolle mit einer Verkleinerung der Aktivitäten die Effizienz erhöhen, 20 Prozent bis 25 Prozent der Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Zuletzt floppte die Entwicklung eines COVID-19 Impfstoffs wirtschaftlich für Valneva - wir berichteten ausführlich.
Den Umsatz-Ausblick auf 2022 der Gesellschaft: Man erwartet COVID-19 Impfstoffumsätze zwischen 30 Millionen Euro und 40 Millionen Euro und Produktumsätze insgesamt zwischen 70 Millionen Euro und 80 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz 2022 soll zwischen 340 Millionen Euro und 360 Millionen Euro liegen, sonstige Umsätze dabei 240 Millionen Euro erreichen. Die Kosten für Forschung und Entwicklung werden mit 95 Millionen Euro bis 110 Millionen Euro um 25 Millionen Euro geringer als erwartet ausfallen - Grund ist die Einstellungen der Aktivitäten rund um Valnevas COVID-19 Impfstoff.
„Sie stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Umsatzrealisierung von COVID-19 in Bezug auf die APAs für Großbritannien und die EU und werden keine Auswirkungen auf die liquiden Mittel haben. Die sonstigen Umsatzerlöse, die nicht im Zusammenhang mit COVID-19 stehen, werden im Jahr 2022 aufgrund der erhöhten Erstattungspflicht infolge der Änderung der VLA15-Kooperations- und Lizenzvereinbarung mit Pfizer negativ sein”, so Valneva weiter zu den sonstigen Umsätzen.