FACC: Nach den verlorenen Jahren
Die österreichische FACC ist seit 2014 an der Börse. Der Zulieferer verschiedener Flugzeugbauer hat die Pandemie deutlich gespürt. Der Umsatz von FACC lag im Rumpfgeschäftsjahr 2019, das von März bis Dezember lief, bei 665 Millionen Euro. 2020 waren es 526,9 Millionen Euro, 2021 kam der Zulieferer auf 653,1 Millionen Euro. Der Kurs hat in den vergangenen zwölf Monaten rund 24 Prozent nachgegeben.
Im zweiten Quartal kam der Umsatz von FACC auf 142,6 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 122,1 Millionen Euro. Das EBIT hat sich in diesem Zeitraum von 2,5 Millionen Euro auf 3,1 Millionen Euro verbessert. Für das Gesamtjahr rechnet FACC mit einem Umsatzplus von 10 Prozent.
Jetzt sieht Finanzvorstand Ales Starek wieder wachsende Märkte, wie er auf der ZKK von GBC deutlich macht. Es gibt eine Zunahme im Luftverkehr, damit belebt sich auch das FACC-Geschäft. Bis die Luftfahrt aber wieder das alte Niveau von 2019 erreicht hat, dürfte es aus Sicht von Starek bis 2024/25 dauern. Die Zeit seit Anfang 2020 bezeichnet er als verlorene Jahre.
Größter Kunde von FACC ist Airbus, zu den weiteren Großkunden zählen Boeing, Bombardier und Embraer, dazu eine Reihe von kleineren Flugzeugproduzenten. Bei Airbus will man die Flugzeugproduktion in den kommenden Quartalen deutlich steigern. Auch andere Flugzeugbauer wollen ihre Bautätigkeit wieder intensivieren. Das bedeutet mehr Arbeit für den Zulieferer.
Die Lieferungen nach Russland hat FACC aufgrund des Ukraine-Kriegs eingestellt. Wirklich ins Zahlengewicht fällt dies nicht, da man dort nur rund eine Million Euro erwirtschaftet hat.
Gibt es aktuell weltweit rund 22.000 Flugzeuge, soll die Zahl, so ist in Zürich auf der ZKK zu hören, bis 2040 auf 45.000 Flugzeuge ansteigen. Hier wartet also viel Arbeit auf FACC, das momentan 2.700 Mitarbeiter an 15 Standorten beschäftigt.
Die Österreicher wollen sich aber von der Luftfahrtbranche unabhängiger machen. Man will diversifizieren und hat sich im Rahmen der Roadmap 2030 verschiedene Möglichkeiten angesehen. Die Bereiche Automotive und Zugbau sind dabei herausgefallen. Der Weltraum wirkt hingegen als interessante Variante. Es bedarf immer mehr Satelliten, viele Start-ups beschäftigen sich mit diesem Thema. Dort sieht FACC Chancen für die Zukunft. Auch die urbane Luftverkehrsmobilität (urban air mobility) wirkt auf den Finanzchef attraktiv.
Ziel von FACC (WKN: A1147K, ISIN: AT00000FACC2, Chart, News) ist es, bis 2030 zu den 50 größten Luftfahrtunternehmen der Welt zu zählen. Bis dahin muss man aber in den „neuen“ Bereichen noch einiges an Leistung vorweisen.