Valneva Aktie: Nur noch eine Frage des „Wann“, nicht des „Ob“?
Für die Valneva Aktie waren die gestrigen Nachrichten aus Großbritannien zwischenzeitlich Gold wert. Der Biotech-Titel wurde nach der Zulassung des COVID-19 „Totimpfstoffs“ VLA2001 aus der Lethargie der Vortage geweckt und konnte - zumindest zwischenzeitlich - stark zulegen. Im Tagesverlauf erreichte Valnevas Aktienkurs in der Spitze an der Euronext in Paris 18,92 Euro.
Doch dann setzten Gewinnmitnahmen ein. Aus dem Handel ging die Valneva Aktie (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News) bei 16,765 Euro weit unter dem Tageshoch und mit 9,9 Prozent Tagesplus. Die schnellen Gewinnmitnahmen sind auffällig, denn die Entscheidung über eine potenzielle Zulassung von Valnevas COVID-19 „Totimpfstoffs“ VLA2001 in der Europäischen Union steht noch aus. Valnevas Prognose war bisher, dass die Entscheidung im April fallen könnte - also kurzfristig.
Nach der Entscheidung der britischen Behörden zu dem COVID-19 Impfstoff steht die Europäische Arzneimittelagentur EMA mehr denn je unter Druck, das Vakzin zuzulassen. Schon in der kommenden Woche trifft sich mit dem CHMP das entscheidende Gremium der EU-Behörde, das Empfehlungen zur Zulassung ausspricht. Bindend sind die für die EU-Kommission, die letztlich endgültig über die Zulassung entscheidet, zwar nicht, aber die Kommission folgt dem Rat der Experten in der Regel.
Wird Valnevas COVID-19 Impfstoff nun zum Thema beim CHMP-Treffen?
Nun schaut an der Börse jeder, der sich für die Valneva Aktie interessiert, auf die kommende Woche. Noch ist allerdings offen, ob Valnevas COVID-19 Impfstoff auf dem Treffen des CHMP, das vom 19. bis 22. April stattfinden wird, auf der Agenda stehen wird. Weitere Verzögerungen im EU-Zulassungsprozess wären ein Dämpfer für die kurzfristige Stimmung, denn aus der EU kommt bisher der einzige große Lieferauftrag für VLA2001 - die Order aus Bahrain über eine Million Dosen ist wirtschaftlich kaum relevant für das Biotech-Unternehmen.
Dass die EU dem Impfstoff die Zulassung verweigert, ist nach der britischen Entscheidung und auch auf Basis der klinischen Studiendaten von VLA2001 nun aber wieder ein Stück unwahrscheinlicher geworden. Es erscheint nun mehr eine Frage des „Wann“, nicht des „Ob“.