Am Morgen: Tesla, Vonovia, Deutsche Wohnen und Qualcomm im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Die US-Industrie hat ihr Neugeschäft im August stärker als erwartet ausgeweitet. Die Aufträge legten um 1,2% zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 1,0% gerechnet, nach einem Anstieg von revidiert 0,7% im Juli. Trotz des anhaltenden Materialmangels hat die US-Industrie zudem im September ihr hohes Wachstumstempo noch gesteigert, wie aus der jüngsten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Laut Fed-Chef Powell erweisen sich die Probleme mit dem Materialmangel als langwieriger als gedacht. Sie könnten sich bis ins nächste Jahr hineinziehen.
Die Lage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich wegen fehlender Vorprodukte im September empfindlich eingetrübt. Das entsprechende Ifo-Barometer brach von 32,0 Punkten im Vormonat auf 13,2 Zähler ein, wie das Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Im Juli lag der Wert sogar noch bei 52,9. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche ist.
Der deutsche Arbeitsmarkt wird dem IAB-Institut zufolge vor allem nächstes Jahr von der Erholung der Konjunktur profitieren. Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahresdurchschnitt 2022 um 290.000 auf 2,32 Mio. sinken, nach einem Rückgang von 82.000 auf 2,61 Mio. in diesem Jahr, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu seiner neuen Prognose mitteilte. Die Zahl der Erwerbstätigen werde 2021 um rund 20.000 Personen auf 44,88 Mio. sinken, im Frühjahr 2022 aber das Vorkrisenniveau erreichen und im Jahresschnitt 2022 mit 45,4 Mio. um 560.000 Personen höher liegen als im laufenden Jahr.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Bundesanleihen und US-Staatsanleihen sind am Montag gefallen. Eingetrübte Konjunkturaussichten und anziehende Ölnotierungen sorgten für die negativen Vorzeichen.
Aktienmarkt
Erst Flaute, dann lange Gesichter am deutschen Aktienmarkt: Nach einer insgesamt seitwärts gerichteten Bewegung über weite Strecken des Handelstags litt der Dax am späten Nachmittag unter deutlichen Verlusten der US-Börsen. DAX -0,79%, MDAX -0,95%, TecDAX -1,36%.
Zunehmende Wachstumssorgen, nicht enden wollende Sorgen um Evergrande und die Furcht vor einer anziehenden Inflation angesichts weiter steigender Energiepreise sorgten für eine schwache Wall Street. Dow Jones -0,9%, S&P-500 -1,30%, Nasdaq Comp. -2,14%. Probleme in der Automobilbranche? Nicht bei Tesla. Ein erneuter Rekord bei den Auslieferungen schob den Autobauer nach vorn. Die zwischenzeitlichen Gewinne (+3,6%) konnten jedoch nicht gehalten werden. Unter Druck gerieten auch die Techwerte. Facebook machte zudem der stundenlange Ausfall seiner App sowie der Whatsapp- und Instagram-App zu schaffen. Nikkei-225 schwach bei aktuell 28.853,81 Punkten.
Unternehmen
Der Immobilienriese Vonovia hat seinen Anteil am Konkurrenten Deutsche Wohnen weiter ausgebaut. Die Gesamtzahl der Deutsche-Wohnen-Aktien, die dem Bochumer Branchenprimus angedient wurden, die er besitzt oder auf die er Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 55,56% der Stimmrechte der Deutschen Wohnen betragen, teilte Vonovia am Montag mit.
Der US-Chiphersteller Qualcomm und die New Yorker Investmentfirma SSW Partners kaufen für 4,5 Mrd. USD die schwedische Technologiefirma Veoneer. Der Experte für Fahrerassistenzsysteme in Autos sagt dafür seine vereinbarte Fusion mit dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna ab und zahlt eine Vertragsstrafe von 110 Mio. USD an Magna. Diese Fusion hätte ein Volumen von 3,8 Mrd. USD gehabt.
Devisen
Trübe Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Euro nicht. Im Gegenteil: Der Euro konnte sich am Montag ein wenig von seinen jüngsten Verlusten erholen.
Öl / Gold
Die Ölfördergruppe Opec+ wird ihre Tagesproduktion trotz Knappheit am Weltmarkt im November nur um die geplanten 400.000 Barrel (je 159 Liter) anheben. Die Ölnotierungen legten daraufhin zu. Gold pendelte um die Vortagestendenz und notierte freundlicher.