Am Morgen: E.ON, Brenntag, Gea Group, LEG Immobilien und Thyssenkrupp im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Erzeugerpreise in China sind im April mit +6,8% gegenüber dem Vorjahr so stark gestiegen wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Auch der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im April an, allerdings nur um moderate 0,9% zum Vorjahr.
Die Großhandelspreise in Deutschl. haben im April mit +7,2% gegenüber dem Vorjahr so stark angezogen wie seit März 2011 nicht mehr. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb erheblich.
Börsianer blicken so optimistisch auf die deutsche Konjunktur wie seit über 21 Jahren nicht mehr. Das ZEW-Barometer ihrer Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten stieg im Mai unerwartet stark um 13,7 auf 84,4 Zähler. Die konjunkturelle Lage wurde ebenfalls deutlich besser bewertet. Impffortschritte und die Verbesserung der Infektionslage haben dem Konjunkturoptimismus noch einmal zusätzlichen Schub verliehen. In der Tat ist der Tiefpunkt im schwachen ersten Quartal durchschritten, für das Sommerhalbjahr zeichnet sich eine äußerst kräftige Erholung der Wirtschaft ab. Die EZB wird sich hiervon nicht unter Druck setzen lassen: Zum einen ist der Inflationsanstieg 2021 weitgehend temporär, zum anderen fußt der Aufschwung derzeit noch auf einer massiven Unterstützung durch Geld- und Fiskalpolitik.
Rentenmarkt
Zunehmender Konjunkturoptimismus und wieder verstärkt in den Fokus rückende Inflationsängste haben die Kurse der deutschen Staatsanleihen am Dienstag unter Druck gesetzt. Steigende Inflationserwartungen haben zu Kursverlusten bei den US-Treasuries geführt.
Aktienmarkt
Zunehmende US-Inflationssorgen haben das Geschehen an den deutschen Börsen am Dienstag belastet. Auch gute Konjunkturdaten konnten deutliche Kursverluste nicht verhindern. DAX -1,82%, MDAX -2,06%, TecDAX -1,92%. • Trotz überraschend guter Q2-Zahlen und einer Anhebung des Ausblicks büßten Thyssenkrupp 10,24% ein. Vor den am Mittwoch anstehenden Preisdaten haben Zinsängste die US-Börsen ins Minus gedrückt. Dow Jones -1,36%, S&P-500 -0,87%, Nasdaq-Comp. -0,09%. Der Nikkei-225 verliert aktuell fast 2% auf 28.045 Zähler.
Unternehmen
E.ON konnte in Q1 den Gewinn steigern und hat dabei von einem höheren Gasabsatz in den Wintermonaten sowie der erfolgreichen Restrukturierung in Großbritannien profitiert. Der Energieriese erzielte einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,7 Mrd. EUR (+14%), der Konzernüberschuss legte um 19% auf 809 Mio. EUR zu. Der Konzern bestätigte seine Prognosen für das Gesamtjahr mit einem EBITDA-Ziel von 7,2 bis 7,4 Mrd. EUR und einem EBIT-Ziel von 3,8 bis 4,0 Mrd. EUR.
Der Chemikalienhändler Brenntag hat in Q1 bei Erlösen von 3,1 (3,2) Mrd. EUR das op. Ergebnis (EBITDA) um 20,7% auf 300,3 Mio. EUR steigern können. Das Unternehmen bestätigte sein Jahresziel mit einem EBITDA zwischen 1,08 und 1,18 Mrd. EUR.
Gea hat in Q1 bei einem Umsatz von 1,065 Mrd. EUR (-2,6%; organisch +2,2%) das op. Ergebnis (EBITDA) vor Restrukturierungsaufwendungen um 15,4% auf 121,2 Mio. EUR gesteigert. Hierzu trugen neben einem verbesserten Bruttoergebnis infolge höherer Margen im Geschäft mit Neumaschinen auch Effizienzmaßnahmen sowie geringere Reise- und Marketingkosten bei.
Steigende Mieterlöse und die Integration von Zukäufen haben bei LEG Immobilien in Q1 den operativen Gewinn (FFO I) um 10,7% auf 104,1 Mio. EUR ansteigen lassen. Der Immobilienkonzern bekräftigte die Prognose für 2021.
Thyssenkrupp hat nach einem guten Q2 des lfd. Geschäftsjahres die Prognosen angehoben. Der Konzern erwartet nun ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und ein bereinigtes EBIT in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrages (bisher: ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis). In Q2 (31.03.) stieg der Umsatz um 4% auf 8,6 Mrd. EUR, das bereinigte EBIT betrug 220 (-279) Mio. EUR. Alle Segmente trugen mit Ergebnisverbesserungen bei, hinzu kamen positive Effekte aus den Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen.
Devisen
Die überraschend stark gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben den Euro begünstigt.
Öl / Gold
Die Aussicht auf eine baldige Wiederinbetriebnahme der durch einen Hackerangriff stillgelegten Pipeline hat die Ölpreise nur temporär belastet. Gold tendierte etwas leichter.