Am Morgen: Tesla, Micron Technology, Tech-Aktien und Anleihen im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Umfragen von CFLP und Caixin unter chinesischen Unternehmen bleiben zwar den 11. Monat in Folge im Expansionsbereich über 50 Punkte, sie gaben aber gegensätzliche Indikationen. Während die CFLP PMIs anstiegen, fiel der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe auf den tiefsten Stand seit der CovidKrise. Für die nächsten Monate erwarten wir einen Anstieg des Wachstums, wenn die weltweite Nachfrage nach chinesischen Exportgütern nach erfolgreichen Impfkampagnen und mit den umfangreichen Fiskalpaketen wieder zunimmt.
Der für die US-Wirtschaft wichtige Stimmungsindikator ISM PMI Manufacturing signalisierte auch für den Berichtsmonat März ein nachhaltiges Anziehen der ökonomischen Aktivität in der Industrie des Landes. Diese Nachricht passt gut zur generellen Erwartungshaltung einer in 2021 regelrecht boomenden Ökonomie der Vereinigten Staaten. Zudem dürfte für die Finanzmärkte interessant sein, dass sich die Preiskomponente auch am aktuellen Rand auf hohem Niveau halten konnte. Diese Entwicklung sollte per se zwar sicherlich nicht überbewertet werden, hilft aber natürlich nicht, die Inflationssorgen am US-Rentenmarkt einzudämmen.
Positive Überraschung am US-Arbeitsmarkt: Im März entstanden 916.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Das ist der größte Zuwachs seit August. Ökonomen hatten nur mit 647.000 Stellen gerechnet.
Die US-Industrie hat im Februar weniger Aufträge eingesammelt. Die Bestellungen sanken um 0,8% im Vergleich zum Vormonat. Erwartet worden war ein Rückgang um 0,5%, nach einem Plus von 2,7% im Januar. Der Servicesektor in den USA hat unterdessen im März sein hohes Wachstumstempo noch gesteigert. Der entsprechende Index stieg auf ein historisches Hoch von 63,7 Punkten, nach 55,3 Punkten im Februar.
Rentenmarkt
Eine Gegenbewegung zu den teils deutlichen Verlusten im Wochenverlauf verhalf den deutschen Staatsanleihen am Gründonnerstag zu steigenden Kursen. Selbst starke Konjunkturdaten aus der Eurozone vermochten daran nichts zu ändern. US-Staatsanleihen sind am Ostermontag von der Veröffentlichung eines überraschend starken Arbeitsmarktberichts am Freitag weiter belastet worden.
Aktienmarkt
Unter den Anlegern herrscht zurzeit Konjunkturoptimismus. In diesem Umfeld gelang es dem DAX am Gründonnerstag, seine Rekordjagd wieder auf zu nehmen. DAX +0,7%, MDAX +1,8%, TecDAX +1,4%.
Angeführt von den Technologiewerten legte die Wall Street am letzten Handelstag vor dem langen Osterwochenende erneut zu. Dabei gelang dem S&P 500 erstmalig der Sprung über die 4000- er Marke. Auch am Ostermontag notierten die US-Börsen dank positiver Konjunkturdaten erneut im Plus u. auf Rekordständen. Dow Jones +1,1%, S&P-500 +1,4%, Nasdaq-Comp. +1,7%. Nikkei 225: Karfreitag bei 29.854,00 Pkt.; Ostermontag bei 30.089,25 Pkt. und aktuell leichter bei 29.749,00 Punkten.
Unternehmen
Tesla hat einen Liefer-Rekord für Q1 gemeldet und dabei die Erwartungen der Experten übertroffen. Es seien weltweit 184.800 Fahrzeuge ausgeliefert worden nach 180.570 im Vorjahreszeitraum, teilte der US-Konzern mit. Analysten hatten 177.822 Fahrzeuge erwartet.
Der US-Chiphersteller Micron Technology profitiert vom Trend zum Homeoffice. Der Umsatz ist in Q2 auf 6,24 Mrd. USD von 4,80 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum gestiegen. Den bereinigten Gewinn bezifferte Micron auf 98 Cent je Aktie, was über den durchschnittlichen Erwartungen der Experten von 95 Cent lag.
Devisen
Der EUR geriet am Freitag nach der Veröffentlichung eines starken US-Arbeitsmarktberichts etwas unter Druck. Das Handelsvolumen war allerdings niedriger als gewöhnlich, in vielen Ländern blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Auch Ostermontag blieb das Handelsvolumen niedrig, der Kurs der eur. Gemeinschaftswährung kletterte jedoch wieder über 1,18 USD.
Öl / Gold
Die Ölpreise sind am Donnerstag trotz einer Erhöhung der Fördermenge gestiegen. Anders zeigte sich die Entwicklung nach dem verlängerten Osterwochenende: die Ölpreise fielen deutlich. Händler verwiesen auf anhaltende Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft angesichts der Corona-Pandemie. Gold fand in den letzten Handelstagen seinen Glanz zurück.