Bayer enttäuscht die Anleger: Dividende sinkt, Aktie fällt
Bayers Zahlen für 2020 und der Ausblick auf 2021 werden an der Börse mit Enttäuschung aufgenommen. Vor allem die Ankündigung des DAX-Konzerns, seine Dividende von 2,80 Euro je Bayer Aktie auf 2,00 Euro senken zu wollen, sorgt für Enttäuschung. Im XETRA-Handel fällt Bayers Aktie heute Morgen unter die Marke von 54 Euro und liegt aktuell mehr als 3 Prozent gegenüber dem gestrigen XETRA-Schlusskurs im Minus bei 53,35 Euro, nachdem sich der Aktienkurs gestern und vorgestern noch bei zwischenzeitlich mehr als 55 Euro notierte.
„Damit behält das Unternehmen seine Dividendenpolitik bei, 30 bis 40 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie auszuschütten, wobei der diesjährige Vorschlag wie angekündigt am unteren Ende des Korridors liegt”, entschuldigt Bayer den Ausschüttungsvorschlag, nachdem man für 2020 ein bereinigtes Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft in Höhe von 6,39 Euro und damit auf quasi unverändertem Niveau gemeldet hat. „”Ohne den negativen Währungseffekt läge der Wert bei etwas unter 7 Euro und damit fast auf dem Niveau, das wir uns vor Ausbreitung der Pandemie als Ziel gesetzt hatten”, so der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz.
Während des vergangenen Jahres haben Währungseffekte Bayers Umsatz mit mehr als 1,9 Milliarden Euro belastet. Das Unternehmen aus Leverkusen beziffert den Umsatz für 2020 auf 41,4 Milliarden Euro, bereinigt ist dies ein Plus von 0,6 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen liegt mit 11,5 Milliarden Euro ebenfalls im Bereich des Wertes aus dem Jahr 2019. „Wir haben das vergangene Jahr auch genutzt, um die Weichen für künftiges Wachstum zu stellen. Wir haben die Transformation unseres Unternehmens weiter vorangetrieben, unsere Produktpipelines weiterentwickelt und über alle Geschäftsfelder hinweg in neue Technologien investiert”, so Baumann zum vergangenen Jahr. So seien allein im Pharmabereich mehr als 25 Akquisitionen oder Kooperationen abgeschlossen worden, meldet Bayer.
Die größte Aufmerksamkeit erregte zuletzt aber die Kooperation mit CureVac im Bereich der Produktion von COVID-19 Impfstoffen. „Dabei geht es zunächst darum, die klinischen Studien und die Zulassung des Impfstoffs von CureVac zu unterstützen“, sagt Bayers Vorstandsvorsitzender Baumann. „Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen in Wuppertal und in unserem globalen Produktionsnetzwerk, um so schnell wie möglich auch bei der Herstellung des Impfstoffs zu helfen”, so der Manager.
Für 2021 stellt der DAX-notierte Konzern einen Umsatz zwischen 42 Milliarden Euro und 43 Milliarden Euro - währungsbereinigt. Auf EBITDA-Basis will man eine bereinigte Gewinnspanne von 27 Prozent erzielen, womit das EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 11,2 Milliarden Euro und 11,5 Milliarden Euro liegen soll. Für den Gewinn je Bayer Aktie erwartet man 6,10 Euro bis 6,30 Euro. Für den Free Cashfloe erwartet man ein Minus zwischen 3 Milliarden Euro und 4 Milliarden Euro. „Darin sind erwartete Belastungen aus Zahlungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten von rund 8 Milliarden Euro enthalten”, so Bayer.