zooplus Aktie heftig im Minus - was ist hier los?
Während die Börsenkurse sich heute auf breiter Front erholen können, bricht der Aktienkurs von zooplus ein. Aktuell verliert der Wert mehr als 13 Prozent auf 100,60 Euro, das Tagestief wurde heute kurz nach Handelsbeginn sogar bei 86,00 Euro notiert. Allerdings konnte der Aktienkurs von zooplus schon Mitte März nach einem zwischenzeitlichen Absturz auf 65,00 Euro wieder nach oben drehen - weit vor dem Gesamtmarkt - und anschließend bis auf 126,80 Euro klettern, die vorgestern erreicht wurden.
Die Turbulenzen hängen zum einen mit der Corona-Krise zusammen, die sich sehr positiv auf das Online-Handelsvolumen auswirkt. Davon hat die Aktie des Online-Händlers für Heimtierbedarf deutlich profitieren können. Zum anderen sind es heute die Zahlen des international tätigen Internet-Handelskonzerns, die für Turbulenzen sorgen.
Vor allem der zurückhaltende Ausblick der Gesellschaft auf 2020 dürfte an der Börse vor dem Hintergrund der Verlagerung von Einkäufen „ins Internet” einige an der Börse enttäuscht haben. „Zunächst gehen wir im E-Commerce Bereich von weniger Disruption als in klassischen Vertriebsformen aus. Mittelfristig werden wir von der stabilen Nachfrage in unserer Kategorie profitieren, die vergleichsweise wenig dem gesamtkonjunkturellen Risiko ausgesetzt ist”, sagt zooplus-Chef Cornelius Patt, der seinen Vertrag bis Ende 2023 verlängert hat. Es sei aber „nicht auszuschließen, dass auch uns die Auswirkungen der notwendigen drastischen Bekämpfung des Coronavirus in Form von höheren Kosten und Absatzverlusten treffen werden”, so der Manager am Mittwoch.
Für 2020 erwartet die Gesellschaft einen Rückgang beim EBITDA, das im positiven bis neutralen Bereich liegen solle. Der Umsatz soll dagegen um 180 Millionen Euro steigen.
Das Jahr 2019 hat zooplus mit einem Umsatz von 1,52 Milliarden Euro abgeschlossen nach 1,34 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Das EBITDA kletterte von 8,6 Millionen Euro auf 11,8 Millionen Euro und liegt damit knapp über dem unteren Ende der Prognose des Konzerns für 2019. Vor Steuern hat sich der Verlust von 2,3 Millionen Euro auf 15,9 Millionen Euro vergrößert. Dies spiegele „im Wesentlichen ein höheres Investitionsniveau in den Ausbau des Neukundengeschäfts wider”, so zooplus.