Evotec Aktie: Befreiungsschlag im Visier
Evotecs Quartalszahlen kamen gestern an der Börse gut an. Am Frankfurter Aktienmarkt wurden die Nachrichten mit einem Kursanstieg auf 22,96 Euro goutiert, mit 22,75 Euro und 5,23 Prozent Kursgewinn ging es für die Biotechaktie schließlich aus dem Handel. Mit der Entwicklung rückt eine wichtige charttechnische Signalzone in den Blickpunkt, auf die wir zuletzt bereits hingewiesen haben. Aktuelle Indikationen für die TecDAX-notierte Evotec Aktie notieren am Mittwochmorgen bei 22,88/22,94 Euro, womit der Brennpunkt weiter auf starken, aber bedeutenden Widerstandsmarken liegt. In der technischen Analyse winkt der Evotec Aktie der Befreiungsschlag nach der jüngsten Konsolidierungsbewegung.
Ein Blick in den Kursverlauf zeigt altbekannte Marken, die hierbei eine relevante Rolle spielen. Ein erstes von zwei charttechnischen Hindernissen ist bei bei 22,74/22,85 Euro zu sehen, konnte bisher also nicht stabil überwunden werden. Nicht weit darüber ergänzt das frühere Bewegungshoch der Evotec Aktie bei 23,36 Euro als zweiter charttechnischer Widerstand die wichtige Trendsignalzone. Unverändert könnte ein stabiler Ausbruch über diese beiden Marken den Aktienkurs des Hamburger Biotechkonzerns in Richtung der 26-Euro-Marke treiben, wo sich bei 25,83 Euro das am 8. April erreichte Haussetop befindet. Erste kleinere Hindernisse zwischen 23,58 Euro und 23,94 Euro sowie ein etwas stärkeres Hindernis bei 24,15/24,36 Euro müssten allerdings bestätigend auf dem Weg dorthin überwunden werden.
Bleibt der Break aus, könnte der Druck die auf die charttechnischen Unterstützungen bei 21,50/21,68 Euro und 21,27/21,47 Euro wieder wachsen. Bei 21,50 Euro endete am 25. April die Konsolidierungsbewegung der Evotec Aktie, die bei 25,83 Euro gestartet war.
Die wichtigsten Daten aus Evotecs Quartalsbilanz
Beim TecDAX-notierten Biotechunternehmen hat sich der Gewinn unter dem Strich in den ersten drei Monaten dieses Jahres von 3,5 Millionen Euro auf 13,1 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Das Betriebsergebnis steigert Evotec von 6,5 Millionen Euro auf 19,1 Millionen Euro. Hier hatten Unternehmensangaben zufolge höhere Steuergutschriften im Bereich Forschung und Entwicklung (F+E) und erstattete verpartnerte F+E-Aufwendungen von Sanofi positive Auswirkungen. Beim EBITDA melden die Hamburger einen Anstieg von 14 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro. Der operative Gewinnanstieg sei „im Wesentlichen auf das starke Wachstum des Basisgeschäfts, erheblich höhere Meilensteinbeiträgen sowie Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des neuen IFRS 16 zurückzuführen”, so Evotec.
Während der Umsatz des Biotechkonzerns von 81,6 Millionen Euro auf 103,8 Millionen Euro gestiegen ist, kletterten die Vertriebs- und Verwaltungskosten des Evotec-Konzerns von 13,3 Millionen Euro auf 14,8 Millionen Euro. Die Liquidität per Quartalsende beziffert Evotec auf 141,6 Millionen Euro nach 149,4 Millionen Euro per Ende des vergangenen Jahres. „Kurz nach Ende der Berichtsperiode hat Evotec die Brückenfinanzierung in Höhe von 140 Mio. EUR, die im Zusammenhang mit der Aptuit-Akquisition im Jahr 2017 vereinbart worden war, innerhalb von weniger als zwei Jahren vollständig zurückgezahlt. Die Rückzahlung der Brückenfinanzierung wurde vor allem durch den starken Cashflow aus Evotecs operativem Geschäft sowie durch Refinanzierung zu attraktiveren Konditionen ermöglicht”, so Evotec weiter zur aktuellen FInanzlage.
Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigt das Biotechunternehmen am Dienstag. Die Erlöse aus Verträgen mit Kunden ohne Erlöse aus Weiterbelastungen sollen um 10 Prozent gegenüber den 364 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr steigen. Unverpartnerte F+E-Aufwendungen werden gemäß Prognose der Norddeutschen von 22,9 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro bis 40 Millionen Euro steigen. Auf bereinigter EBITDA-Basis will Evotec den operativen Gewinn im laufenden Jahr schließlich um rund 10 Prozent gegenüber den 92 Millionen Euro aus dem Vorjahr steigern.