TUI Aktie: Gewinnwarnung nach Boeing-Desaster
Erneuter Kurssturz bei der TUI Aktie: Aktuell wird ein Wertverlust von 8,33 Prozent auf 8,206 Euro für die Aktie des Reisekonzerns notiert, das bisherige Tagestief wurde bei 7,972 Euro verzeichnet. Für den Anteilschein des deutsch-britischen Unternehmens bedeutet dies ein neues charttechnisches Verkaufssignal. Mit dem Einbruch unter die Unterstützungsmarken zwischen 8,69/8,75 Euro und 8,93/9,07 Euro lassen die Hoffnung auf eine Bodenbildung bei der tief gefallenen TUI Aktie schwinden, zumal ergänzende charttechnische Unterstützungen um 8,40/8,60 Euro derzeit ebenfalls unterschritten wurden.
Damit droht eine weitere Baissephase. „Bestätigende Verkaufssignale an dieser Marke könnten die TUI Aktie dann endgültig auf eine weitere Etappe der Talfahrt schicken”, hieß es in unserem letzten 4investors-Chartcheck zur TUI Aktie zu möglichen Breaks an den diversen Unterstützungen oberhalb von 8,40 Euro.
Auslöser des heutigen Kursabsturzes sind erneut im Zusammenhang mit dem Flugverbot für Boeings Flugzeuge vom Typ 737 MAX zu sehen, das auch bei TUI für große Probleme sorgt. Das Unternehmen muss seine 15 Flugzeuge des Typs am Boden lassen - damit 10 Prozent der eigenen Flotte, die 150 Maschinen umfasst. Bis Ende Mai sollten weitere acht Maschinen des Typs an TUI ausgeliefert werden. Man nutze zur Sicherstellung der benötigten Reisekapazitäten „verfügbare Flugzeuge aus der eigenen Flotte, verlängert die Leasingverträge von Flugzeugen, die durch die 737 MAX ersetzt werden sollten und least zusätzliche Flugzeuge am Markt”, so TUI. „Sollte sich in den nächsten Wochen nicht klären, dass Flüge mit der 737 MAX bis Mitte Juli wieder stattfinden können, wird die TUI die eingeleiteten Maßnahmen bis zum Ende der Sommersaison verlängern müssen”, heißt es weiter aus dem Unternehmen.
Für TUI bedeuten die Maßnahmen hohe Belastungen für die Ergebnisse. Der Einmaleffekt auf das bereinigte EBITDA wird mit 200 Millionen Euro beziffert - allerdings nur, wenn die Boeing 737 MAX spätestens Mitte Juli wieder fliegen darf. Eine Gewinnwarnung ist die Folge. Man erwarte „nun ein rebasiertes bereinigtes EBITA1 für das Geschäftsjahr 2019 von ungefähr minus 17 Prozent”, so TUI. Muss der Konzern seine Notmaßnahmen zur Sicherstellung der Kapazitäten bis Ende der Sommersaiosn verlängern, könnte dies noch einmal rund 100 Millionen Euro an zusätzlichen Ergebnisbelastungen bringen.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: TUI.