Bayer Aktie: Der Crash geht weiter
Monsantos erneute Niederlage im Schadenersatzprozess um den Unkrautvernichter Glyphosat setzt der Bayer Aktie hart zu. Mittlerweile hat Bayers Aktienkurs eine breite charttechnische Unterstützungszone unterschritten, die sich zwischen der 57-Euro-Marke und dem vorherigen markanten Baissetief bei 58,34 Euro erstreckt. Mit Tageshochs bei 57,52/57,63 Euro in den letzten beiden Handelstagen scheiterten Rebreakversuche deutlich unterhalb der oberen Begrenzung dieser Zone. In der technischen Analyse der Bayer Aktie ist damit erst einmal ein Verkaufssignal perfekt.
Allerdings - und auch das fällt auf - konnte die Bayer Aktie im Handel am gestrigen Mittwoch Abwärtsschwung rausnehmen. Das Tags zuvor bei 55,66 Euro erreichte neue Baissetief wurde mit einem Tagestief bei 56,31 Euro deutlich nicht erreicht. Nach einem gestrigen XETRA-Schlusskurs bei 56,33 Euro, damit quasi auf Tagestief, notieren aktuelle Indikationen allerdings wieder tiefer bei 55,50/56,00 Euro. Belastungen kommen von den erneuten Meldungen aus den USA in Sachen Schadenersatz für Glyphosat. Der Kläger Edwin Hardeman bekommt 80 Millionen Dollar, so das Urteil der Geschworenen in San Francisco im Gerichtsprozess. Bayer will dagegen Rechtsmittel einlegen. Derartige Prozess stehen in den USA zu Hauf an und dürften damit eine weitere Belastung für Bayers Aktienkurs sein.
Nach dem charttechnischen Verkaufssignal ist in der technischen Analyse der Bayer Aktie der Abwärtstrend also weiterhin voll intakt und droht heute ausgebaut zu werden. Im Kursverlauf des DAX-Titels muss man schon bis ins Jahr 2012 zurück gehen, um im Bereich um 55,06/55,11 Euro Unterstützungsmarken zu finden. Ob diese bei einer Fortsetzung der Baissebewegung unter ihr bisheriges Tief bei 55,66 Euro angesichts ihres Alters und ihrer übergeordneten Bedeutung tatsächlich Relevanz in der technischen Analyse der Bayer Aktie entfalten können, bleibt abzuwarten. Das stark fallende untere Bollinger-Band bei zurzeit 55,95 Euro bietet einen weiteren Orientierungsraum. Erst ein Rebreak über den breiten Bereich zwischen den letzten beiden Tageshochs und 58,34 Euro würde bei der Bayer Aktie dagegen charttechnisch für Entlastung sorgen.
Die Analysten von Goldman Sachs haben derweil in ihrer letzten Studie die jüngsten Zahlen von Bayer in ihr Bewertungsmodell zur Aktie einfließen lassen. Wie bisher gibt es eine Kaufempfehlung für die Aktien von Bayer. Das Kursziel sahen die amerikanischen Experten bisher bei 78,00 Euro. In der neuen Studie sinkt das Kursziel für die Papiere von Bayer auf 77,00 Euro. An ihrem Modell nehmen die Analysten nach den Zahlen kaum Veränderungen vor. Daher wird auch das Kursziel fast unverändert gelassen.
Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben die Beobachtung der Bayer wieder aufgenommen. Bei der Neuaufnahme der Beobachtung sprechen die Analysten eine Halteempfehlung für die Aktien von Bayer aus. Das Kursziel für die Aktien von Bayer sehen die Experten bei 70,00 Euro. Die Herausforderungen rund um Monsanto und den Unkrautvernichter Roundup müssen noch nicht zu Ende sein. Die Belastungen aus der Reihe von Prozessen gegen Bayer könnten bei 30 Milliarden Euro liegen. Sollte ein Berufungsgericht jedoch ein positives Urteil für Bayer aussprechen, könnte es zu einer Erholung kommen. Ein solches Urteil ist jedoch nicht vor dem Sommer zu erwarten.