Steinhoff Aktie: Neue Übernahmespekulationen und eine nur kurze Euphorie
Bei Steinhoff sind die jüngsten News über eine zeitlich bis Ende des Monats befristete Unterstützung der Gläubiger verpufft. Der zwischenzeitliche Kursanstieg auf bis zu 0,136 Euro, die im Tradegate-Handel am Donnerstagmorgen notiert wurden, wurde weitgehend abverkauft. Den XETRA-Handel am Freitag hat Steinhoffs Aktienkurs mit 0,083 Euro und mehr als 4 Prozent Minus gegenüber dem gestrigen Schlusskurs beendet. Erst die Unterstützungszone oberhalb des Allzeittiefs bei 0,075 Euro bremste die Intraday-Abwärtsbewegung der Steinhoff Aktie.
Damit währte die „Euphorie” nur kurz - zumindest bisher. Solange Steinhoff International keine handfesten unterschriebenen Einigungen mit den Gläubigern liefert, ist bei diesem Papier derzeit noch jedes Szenario zwischen Rettung über Zerschlagung bis hin zur Insolvenz denkbar - entsprechend hoch sind die Risiken, was den weiteren Trend bei Steinhoffs Aktienkurs angeht. Im Hintergrund soll schon XXXLutz bereit stehen und Kaufinteresse für die von Schwierigkeiten geschüttelte Steinhoff-Tochter kika/leiner bekundet haben. Die Österreicher haben jüngst von Steinhoff deren Anteil am bisherigen Joint Venture Poco erworben, um den man zuvor hart vor Gericht gerungen hatte.
Mehr zu den News zur Unterstützung der Gläubiger für Steinhoff: hier klicken. Hier noch einmal unsere News vom Freitagabend zu Steinhoff International.
Steinhoff-Tochter kika/Leiner weiter auf Kreditversicherer-Suche
Währenddessen hat die österreichische Tochtergesellschaft von Steinhoff, kika/Leiner, noch keinen neuen Kreditversicherer gefunden. Euler Hermes hat sich aus dem Engagement bei der Steinhoff-Konzerngesellschaft aufgrund der Schwierigkeiten des Mutterkonzerns zurückgezogen. Bisher wurden die Forderungen aus Lieferungen an kika/Leiner seitens der Lieferanten zum größten Teil über Euler Hermes abgesichert - diese Möglichkeit fällt nun weg.
Die Suche nach einem Nachfolger verlief bisher ergebnislos und verläuft - wie fast allen derzeit bei Steinhoff International - unter Zeitdruck: Lieferanten von kika/Leiner haben dem Unternehmen zunächst bis Ende dieser Woche Zeit gegeben, eine Nachfolgelösung zu finden. Allerdings laufen Gespräche und die Österreicher hoffen, in der nächsten Woche einen neuen Kreditversicherer engagieren zu können.