Symbiotische Beziehung zwischen Lufthansa und Fraport - Commerzbank Kolumne
Immer wieder gibt es Diskussionen zwischen Lufthansa und Fraport über die Zukunft der gemeinsamen Geschäftsbeziehung. Lufthansa wirft Fraport Ineffizienz, zu hohe Gebühren und Begünstigung von Wettbewerbern aus dem Billigsegment vor, Fraport verweist auf zu wenig Wachstum der Lufthansa am Standort Frankfurt und die daraus resultierende Notwendigkeit, neue Kunden zu akquirieren. Mittlerweile gibt es aber wieder Gespräche, um einvernehmliche Lösungen zu finden. Beide Partner sind in gegenseitigen Abhängigkeiten gebunden. Die Lufthansa hält dazu über ihren Pensionsfonds 8,44% an Fraport.
Anleihen
Deutschland: Ifo-Geschäftsklima (Mai), 10:00 Uhr
USA: Aufträge, langlebiger Güter (April), 14:30 Uhr
Es wird nun doch kein Gipfeltreffen am 12. Juni zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim geben. Trump begründete seine Entscheidung mit den jüngsten feindseligen Äußerungen Kims. Offensichtlich war es dem US-Präsidenten wichtig, nicht als Bittsteller dazustehen. Mit der Neubewertung politischer Risiken waren sichere Papiere wie US-Staatsanleihen oder Gold gestern wieder stärker gefragt. Mit etwas zeitlichem Abstand könnten die beiden Staatschefs aber einen neuen Anlauf nehmen. Die hohe Investitionsneigung der Unternehmen in Deutschland hat im ersten Quartal die Inlandsnachfrage kräftig unterstützt. Die Detailergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt zeigen wie vom statistischen Bundesamt bereits angekündigt auch, dass der Außenhandel im ersten Quartal einen negativen Wachstumsbeitrag geliefert hat. Positiv formuliert macht die Aufwertung des Euro es für die Unternehmen relativ attraktiver, ihre Waren im Inland zu verkaufen. Die Exporte fielen um ein Prozent – parallel dazu gingen auch die realen Importe zurück (-1,1% Q/Q). Ohne den negativen Außenhandelsbeitrag hätte der Produktionszuwachs bei 0,4% gelegen statt bei 0,3%. Besonders kräftig (+1,7% Q/Q) war demgegenüber das Wachstum der Investitionen. Mit der guten Auslastung der Unternehmen werden Neuinvestitionen attraktiver und die niedrigen Finanzierungskosten wirken stärker unterstützend als bislang. Auf der Produktionsseite hat die Industrie deutlich zurückgeschaltet: Nach einem Zuwachs von 1,4% im vierten Quartal 2017 betrug der Anstieg im ersten Quartal nur noch 0,2%. Die Schwäche könnte aber auch ein Hinweis auf Sonderfaktoren sein, schließlich war die Industrie von Streiks betroffen und wegen der Grippewelle dürften zahlreiche Arbeitstage verloren gegangen sein. Die Daten für das erste Quartal dürften den Schwungverlust daher überzeichnen.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag mit Kursabschlägen. Den größten Indexverlust verzeichnete der ATX-Index in Österreich mit einem Minus von 1,4%. Nach den deutlichen Zugewinnen der zurückliegenden Wochen fehlen den Aktienmärkten offensichtlich frische Impulse, um die Rally fortzusetzen. Die Berichtssaison ist nahezu vorbei. Für Gegenwind sorgte zuletzt insbesondere das Thema Italien, wo sich die politischen Risiken deutlich erhöht haben, was sich vor allem in einem kräftigen Anstieg der Rendite für die 10jährige italienische Staatsanleihe auf mittlerweile 2,4% niederschlug. Auch einige Makrodaten in Europa enttäuschten zuletzt. Hinzu kommen unverändert der Handelsstreit der USA mit Europa und China. Der Dax verlor in diesem Umfeld 0,9%. Kräftig unter Druck standen neben Automobilwerten wie Volkswagen (-2,5%), BMW (-1,7%) oder Daimler (-2,8%), die u.a. unter drohenden Strafzöllen in den USA leiden, auch Bankwerte. Der Kurs der Commerzbank sank um 6,5% und fiel damit deutlich unter die Marke von 10 Euro. Die Notierung der Deutschen Bank sank trotz der An-kündigung von kräftigen Stellenkürzungen am Tage der Hauptversammlung um 4,8% (-34% seit Anfang 2018!). Hier fehlt den Investoren offensichtlich weiterhin das Vertrauen in die Strategie der Bank. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Werte aus dem Bereich Nahrungsmittel & Getränke gefragt, die durchschnittlich um 0,9% zulegten. Demgegenüber verzeichneten Automobilwerte als Tagesverlierer im Schnitt Einbußen von 1,8%. Die Börsen in den USA tendierten leichter. Die Absage des Gipfeltreffens zwischen den USA und Nordkorea belastete etwas. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren insbesondere Versorgertitel gefragt, die im Schnitt 0,8% gewannen. Tagesverlierer waren Energieaktien (-1,7%). Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss zumeist etwas schwächer.