Steinhoff: Der Druck auf den Konzern wächst
Während die krisengeschüttelte Steinhoff versucht, die Finanzierung des operativen Geschäfts zu stabilisieren und die Fälligstellung eines milliardenschweren Kredits zu verhindern, wächst der Druck auf den international tätigen Möbelhauskonzern aus den Niederlanden, der in Deutschland mit der Poco-Kette vertreten ist. Der zweitgrößte Einzelaktionär des Unternehmens, der Government Employees Pension Fund, hat heute massiv die Corporate Governance und auch die Personalie Christo Wiese kritisiert - Wiese, größter Steinhoff-Einzelaktionär, war bisher Aufsichtsrat und ist nun als Interim-CEO für die Aufklärung des gärenden Bilanzskandals zuständig. Nicht nur der Pensionsfonds, sondern auch andere Experten wittern hier mögliche Interessenskonflikte, wir berichteten..
Zudem machen auch Gläubigervertreter zunehmend Druck auf Steinhoff. Die SdK forderte heute die Benennung eines gemeinsamen Vertreters der Anleihegläubiger, wir berichteten - eine österreichische Tochter des Möbelkonzerns hat eine Anleihe nach deutschem Recht emittiert, deren Notierung nach der jüngsten Eskalation der Lage bei Steinhoff in den Keller gestürzt ist. Nun meldet sich auch One Square Advisory Services zu Wort: Man sei „in Gesprächen mit wesentlichen beteiligten Parteien und steht in Kontakt mit großen institutionellen Anleihegläubigern”, so der Restrukturierungsberater. Man empfehle „allen Anleihegläubigern der Steinhoff Gruppe zur bestmöglichen Wahrung ihrer Rechte ihre Interessen zu bündeln”. Am 19. Dezember will sich das Unternehmen mit seinen kreditgebenden Banken treffen, auf dem Meeting dürften wichtige Entscheidungen gefällt werden.